Mit Steuergeldern gegen die CDU?
Bildkampagne gegen Antifa-Demos
Millionen Menschen sind in den letzten Wochen auf die Straße gegangen, weil die CDU erstmals mit der AfD eine Mehrheit im Bundestag gesucht hat. Ein Dammbruch.
Die Bildzeitung titelt am 9. Februar: "Mit Steuergeldern gegen die CDU? Wer steckt hinter den Massen-Demos in Deutschland?" Investigativ deckt das Springerblatt auf, dass verschiedene Vereine wie "Omas gegen rechts" oder "BUND" Steuergelder bekommen haben. Wow. Eine echte Erkenntnis.
Sie schlussfolgern: "Die Wege vom Regierungsviertel zu den Massendemos sind also recht kurz." Sie bedienen damit die AfD-Geschichte, dass die Regierung Demos gegen die Opposition organisiere und diskreditieren die Massendemos. Nach der selben Logik wären aber auch die Bauernproteste von der Regierung gesponsort. Immerhin bekommen alle Landwirte staatliche Subventionen. Auch die rechten Demos der AfD wären dann von der Regierung finanziert, immerhin bekommt die AfD Steuermillionen ohne Ende.
Niemand dürfte mehr demonstrieren oder zu einer Demo aufrufen, der irgendwo finanzielle Unterstützung beantragt oder bekommen hat. Ein billiges Ablenkungsmanöver. Der Skandal soll die Seite wechseln. Nicht der Dammbruch, dass man in Deutschland nicht mit Faschisten zusammenarbeitet, soll der Aufreger sein. Sondern dass eine Umweltschutzorganisation staatliche Förderung erhält und es wagt, zu Demos aufzurufen.
Ekelhaft ist auch das Menschenbild dahinter. Millionen von Demonstranten wird abgesprochen, aus eigener Überzeugung zu handeln und es wird unterstellt, dass sie sich naiv und dumm von der Regierung vor ihren Karren spannen lassen. In Wirklichkeit war auf den Demos auch die Kritik an der Regierung sehr groß, gerade auch daran, dass sie selbst eine immer reaktionärere Flüchtlingspolitik macht.