VW-Wolfsburg
Trügerische Hoffnungen des Managements treffen auf skeptische Belegschaft
Nach der letzten turbulenten Betriebsversammlung im Dezember 2024 hatte die jetzige Betriebsversammlung offensichtlich den Zweck, für gute Stimmung zu sorgen.
Für Wolfsburg als Stammwerk wird den Kollegen eine rosige Zukunft beschrieben. Dass der "Golf" nach Mexiko geht, ist laut Konzernvorstand Thomas Schäfer nicht schlimm. Applaus gab es für seine Verkündung, ein kleines E-Auto für unter 20.000 Euro Verkaufspreis zu produzieren. Die Produktion der neuen E-Modelle soll angeblich 500.000 Einheiten im Jahr generieren. Wenn das stimmt, wäre das Werk wieder voll ausgelastet – das kann sich kaum ein Kollege vorstellen.
Aus solchen Versprechungen spricht weiter die Angst vor der Kampfbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen. Die hat VW schon dazu gebracht, im Dezember mit ihren Maximalforderungen zurückzurudern. Doch der Abbau von 35.000 Arbeitsplätzen in den nächsten fünf Jahren wurde genauso wie die Senkungen der Kapazitäten in Deutschland um über 700.000 „Einheiten“ (Autos) von der Tarifkommission der IG Metall unterschrieben. Außerdem sollen die Entgelte um mindestens 6 Prozent gesenkt werden. Die Zeitarbeiter sind schon im Lohn heruntergestuft und bekommen ihre Pausen nicht mehr bezahlt. Und das sind nur einige Punkte.
Das Werk Zwickau und andere bangen um ihre Zukunft, und Audi hat jetzt Arbeitsplatzvernichtung in Neckarsulm und Ingolstadt angekündigt – alles das soll uns im Stammwerk egal sein. Allen Ernstes beschwört Thomas Schäfer, dass wir jetzt nicht mehr nach rückwärts schauen sollten und aufhören müssten, so negativ zu sein. Wir müssten gemeinsam gegen den chinesischen Autobauer BYD kämpfen. Plattheiten Schäfers wie der Slogan: „Aufholen, Angreifen, Anführen“ sorgen tagelang für Wut bis Erheiterung in der Produktion, angesichts der Tatsache, dass dort bis Ende März schon wieder jedes Wochenende Sonderschichten geplant sind und die Bänder schneller gestellt werden sollen. ...