Saarbrücker Montagsdemo

Saarbrücker Montagsdemo

Auseinandersetzung darüber, worauf es nun ankommt

Als Mit-Unterstützerin der großen Demonstration ‚ZusammenHALT‘ in Saarbrücken freuten sich die Montagsdemonstrierenden natürlich über das starke antifaschistische Signal. Gegen das Schleifen der Brandmauer durch CDU-Chef Friedrich Merz waren am Sonntag 20.000 Menschen aus vieler Herren Länder auch in Saarbrücken aufgestanden.

Pressemeldung zur 530. Saarbrücker Montagsdemo gegen die Hartz-Gesetze, 03.02.2025

Rolf Tickert, Direktkandidat der Internationalistischen Liste / MLPD in Saarbrücken, meinte am offenen Mikro lächelnd: „Ihr wisst ja, ich bin für einen echten, modernen Sozialismus. Die Demo gestern war ja selbst eine Art ‚Sozialismus im Kleinen‘: Verschiedene Gruppen und unterschiedliche Menschen einigen sich auf eine Aufgabe, alle Fähigkeiten kommen zusammen, Organisation, Kultur, Inhalte, demokratische Absprachen … Wer sagt also, das könnte nicht funktionieren?“

 

Es gab einen Riesenbedarf an Auseinandersetzung darüber, worauf es nun ankommt. „Bildung, unbedingt, kommt viel zu kurz in der Politik!“, kam kurz und knapp von einer Familie mit 3 kleinen Kids.

 

„Ich fordere, dass wir Bürgergeld-Betroffene als Menschen behandelt werden! Ich hatte mit Müh‘ und Not vor Wochen einen Termin für heute beim Jobcenter ergattert, Stichwort ‚Warteschleife‘. Bezahle also für die Fahrt teures Geld, komme in die Hafenstraße – und dann heißt es, die Sachbearbeiterin sei krank. Ich soll mir einen neuen Termin holen – telefonisch natürlich. Auf meinen Einwand, warum man mich derart kalt auflaufen lässt, gleich eine patzige Reaktion. Diese Überheblichkeit sagt alles: ‚Ihr Bürgergeld-Empfänger seid nichts wert!‘ Das sagt doch was über diese ganze Gesellschaftsordnung!“, klagte ein Mann.

 

In einem anderen Beitrag ging der Redner auf den Kampf um Begriffe ein: „Dass die Sprache der Faschisten unwidersprochen in die ‚bürgerliche Mitte‘ und nach und nach in den alltäglichen Sprachgebrauch der Gesellschaft eindringen kann, wie wir es erleben, muss aufhören. Dagegen kämpfen heißt, man muss erst mal das zynische Spiel mit den Begriffen durchschauen. ‚Illegale Einwanderer‘ oder ‚Zustromgesetz‘ sind solche Begriffe, mit denen eine regelrechte Dämonisierung und Entmenschlichung aller Menschen mit Migrationsgeschichte betrieben wird.“

 

Im März fällt die Montagsdemo wegen Rosenmontag aus. Da gehen wir nach Burbach zum Umzug.