Gelsenkirchener Appell

Gelsenkirchener Appell

Protestiert und demonstriert gegen die faschistische Gefahr! Aber mehr noch: Entfaltet eine antifaschistische Massendebatte - sucht überall das Gespräch!

150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zu der von Jan Specht (AUF) initiierten Kundgebung und Demo zur CDU-Zentrale: »Wir sind die Brandmauer! Alle zusammen gegen den Faschismus«. Obwohl von der WAZ als »Linksaußen«-Demo deklariert, waren neben vielen Jugendlichen und den Initiatorinnen und Initiatoren von AUF, Solidarität International, Mitgliedern verschiedener Gewerkschaften, Rebell und MLPD auch Mitglieder von Die Linke, SPD und CDU anwesend. Die Veranstaltung war sehr kulturvoll mit dem Kanon »Wehrt euch, leistet Widerstand gegen den Faschismus hier im Land« und am Schluss die Demokratie-Hymne »Freude schöner Götterfunken«.

Protestiert und demonstriert gegen die faschistische Gefahr!  Aber mehr noch: Entfaltet eine antifaschistische Massendebatte - sucht überall das Gespräch!
Protest vor der CDU-Zentrale in Gelsenkirchen (rf-foto)

Zur Begrüßung sprach Monika Gärtner-Engel von der MLPD und rief zu einer Gedenkminute auf:

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

 

bevor wir mit unserer heutigen Kundgebung und Demonstration beginnen, sollten wir einen Moment innehalten:

 

Wir gedenken der Opfer von Mannheim, von Solingen, von Magdeburg und zuletzt Aschaffenburg. Ganz besonders gedenken wir hier des zweijährigen marokkanischen Jungen, der noch sein Leben vor sich hatte, und des mutigen Mannes, der helfen wollte und dafür mit seinem Leben bezahlte.

 

Wir gedenken aber auch all der zivilen Opfer der Kriege im Sudan, in Syrien, in Rojava, in der Ukraine, in Russland, in Gaza; aber auch der israelischen Kinder, die als Geiseln von der Hamas genommen wurden.

 

Wir gedenken auch der Soldatinnen und Soldaten, die kriegsmüde sind und sich nichts mehr wünschen als ein Leben in Frieden, in Freiheit, mit ihrer Familie. Sie alle stehen stellvertretend für die vielen, vielen mehr, die Opfer der Kriege der Ungerechtigkeit oder des Terrors wurden und werden.

 

Wir erklären: Wenn wir heute auch mit ganzer Kraft für das Recht auf Asyl kämpfen, dann schließen wir dabei Terroristen und Faschisten ausdrücklich aus und betonen das Recht auf Asyl auf antifaschistischer, demokratischer Grundlage.

 

Wir erklären: Wenn Menschen psychisch krank sind, dann bedürfen sie unserer Hilfe, Behandlung und Unterstützung.

 

Wir bitten euch um eine Gedenkminute.

 

 

Gelsenkirchener Appell 2025*

Protestiert und demonstriert gegen die faschistische Gefahr! Aber mehr noch: Entfaltet eine antifaschistische Massendebatte - sucht überall das Gespräch!

Wir sind begeistert und glücklich über die antifaschistische Massenbewegung, die seit Anfang Januar bereits ca. 1,5 Millionen Menschen umfasst. Im letzten Jahr richteten sich die Proteste gegen die Potsdamer Konferenz mit ihrem faschistischen Remigrationsprojekt.

 

In diesem Jahr gehen die Demonstrationen weiter: Entschlossen gegen jede Politik, die die Brandmauer zur AfD durchlöchert oder gar einreißt. Bezogen auf die Zeit nach den Wahlen heißt das auch: ein klares Nein zur österreichischen Verhältnissen! Friedrich Merz: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht ...

 

Wir rufen dazu auf, auch in den ganzen nächsten Wochen weiter zu protestieren und zu demonstrieren.

 

Aber wir rufen auch auf: Entfaltet eine antifaschistische Massendebatte – sucht das Gespräch!

 

Denn: Trotz Protesten und Demonstrationen hat die AfD unvermindert hohen Zuspruch. Nur Proteste und Demonstrationen können auch eine Trotzhaltung hervorrufen oder das Zusammenrücken in einer vermeintlichen Opferrolle.

 

Deshalb müssen wir diskutieren! Nicht nur reagieren, wenn wir rassistische oder faschistische Sprüche hören. Sucht das Gespräch: in den Schulen, Betrieben, im Zug, auf der Straße, in der Nachbarschaft und in der Familie. Jeder Tag bringt uns neue Argumente für antifaschistische Aufklärung.

 

Demonstrationen und Proteste allein reichen nicht, um die Köpfe und Herzen der AfD-Anhänger zu gewinnen. Darauf aber kommt es an! Sicherlich gibt es einen braunen Bodensatz, der unverbesserlich ist. Sicher ist aber auch, dass immer noch viele denken, AfD wäre Grundsatzkritik, wäre die richtige Antwort auf die Ampel, wäre Protest und es gibt es viele AfD Anhänger, die sich ungerecht behandelt, ausgeschlossen, zu kurz gekommen fühlen.

 

  • Diskutiert, überzeugt und gebt ihnen Perspektive!
  • Erst dann steht die Brandmauer!
  • Alle zusammen gegen den Faschismus!