Südkorea
"Menschenwerk" von Han Kang - ein wichtiger Roman gegen faschistische Gewalt
Die südkoreanische Schriftstellerin Han Kang, die kürzlich den Literatur-Nobelpreis erhalten hat, unterstützt den Kampf um die Verteidigung demokratischer Rechte und Freiheiten in ihrem Land.
Sie erklärte, dass ihre Freunde bei den Massenprotesten, die die Verhängung des Kriegsrechts und einer faschistischen Diktatur verhinderten, dabei waren. Auch sie selbst unterstützt diesen Kampf.
Den Literatur-Nobelpreis hat Han Kang für ihr Buch „Menschenwerk“ bekommen. Der Roman behandelt die brutale und blutige Niederschlagung eines Aufstandes gegen die Militärdiktatur, vom 18. bis 27. Mai 1980 In Gwangju, der Geburtsstadt der Autorin.
In dem Buch heißt es: "Die Frauen wurden kurz vor Tagesanbruch verhaftet und in die Polizeidienststelle von Gwan Gsang gebracht. … Da sie (die Protagonistin des Romans, d. Ver.) eine Waffe hatte, trennte man sie von den Studentinnen und überstellte sie dem Inlandsgeheimdienst. Dort nannte man sie nicht bei ihrem Namen, sondern 'rote Hure', da sie früher Arbeiterin und Gewerkschafterin gewesen war. Tag für Tag legte man sie auf den Tisch im Verhörraum, um ihr das Geständnis abzuringen, dass sie vier Jahre lang, getarnt als Angestellte bei einem Schneider in der Provinz, eine nordkoreanische Spionin war. „Dreckige rote Hure! …Unter dem grellen Licht der Lampen wurde sie jeden Tag traktiert, bis sie wegen des Blutverlustes ins Koma fiel." (Seite 167)
Ihr Werk wird als Absage an Gewalt an sich gelobt. Es ist aber ein Buch, das sich gegen die Gewalt der Herrschenden richtet. In ihren Werke, die ich gelesen habe, prangert sie die Gewalt der Militärdiktatur und des Faschismus in Südkorea an. Sie steht auf der Seite des Widerstands dagegen. Im Buch „Unmöglicher Abschied“ behandelt sie das Massaker auf der Insel Je Ju. Blutig wurde damit ein Aufstand gegen nationale und soziale Unterdrückung und faschistische Banden niedergeschlagen. Von 400 Dörfern wurden 270 komplett ausgelöscht. Mindestens 30 000 Menschen wurde getötet. Es war in Südkorea verboten, darüber zu sprechen.
Südkorea steht als Staat für Antikommunismus, Staatsterror, die Herrschaftsmethoden der offenen brutalen Gewalt, blutige Niederschlagung der Arbeiterkämpfe. Aber auch des Kampfes der Arbeiter und der Massen dagegen.
Reaktionäre fordern das Verbot der Bücher von Han Kang in den Bibliotheken.
In einer Zeit der weltweit zunehmenden Tendenz zum Faschismus ist dieser Nobelpreis ein positives Signal.