Vergifteter Meeresschaum

Vergifteter Meeresschaum

Gefährdet zu viel Umweltschutz den Wirtschaftsstandort Deutschland?

Im Rahmen der Rechtsentwicklung fordern Monopolverbände immer heftiger, bisher erreichte Umweltmaßnahmen zurückzufahren oder laufende Ziele zum Umweltschutz wieder fallen zu lassen. So stehen laufende Planungen in der EU, die extrem gesundheitsschädlichen sogenannten PFAS-Ewigkeits-Chemikalien zu verbieten, heftig in der Kritik vor allem deutscher Monopole. Hunderte Betriebe verwenden diese Stoffe in unterschiedlichsten Varianten.

Von jz

So Nora Schmidt-Kesseler, Hauptgeschäftsführerin der Nordostchemie-Verbände: „Die vorgesehenen pauschalen Verbote (von PFAS) hätten fatale Auswirkungen auf die Industrieproduktion in allen Branchen ... und damit auf die Zukunftsfähigkeit und Resilienz des Standortes Deutschland und Europa“. Zukunftsfähigkeit in einer vergifteten Umwelt? Der notwendige Ersatz durch umweltfreundlichere Produkte gefährde Maximalprofite und wäre ein Wettbewerbsnachteil im gnadenlosen kapitalistischen Konkurrenzkampf. 

Schon jetzt sind große Flächen an Ackerböden in Deutschland durch mit PFAS durchsetzte Klärschlämme vergiftet.


Messungen von Greenpeace im Meeresschaum von Stränden an Ost- und Nordsee haben aktuell weitere erschreckende Ergebnisse zutage gebracht. An zahlreichen Badeorten wurden Werte von bis zu 160.000 (!) Nanogramm je Liter gemessen. Laut Trinkwasserverordnung gilt ein Grenzwert von 100 Nanogramm je Liter. Wegen der besonderen wasserabweisenden Eigenschaften von PFAS konzentrieren sich diese vor allem über den Rhein in die Meere geleiteten Gifte in den Bläschen des Meerschaumes. Die möglichen verheerenden gesundheitlichen Folgen für zum Beispiel am Meeresstrand spielende Kleinkinder liegen auf der Hand. Dänemark und die Niederlande haben schon dementsprechend Warnungen an Badegäste erlassen. Beliebte Urlaubsregionen verlieren ihren besonderen Erholungswert. In dieser Angelegenheit hatte auch der niederländische Wasserverband im Herbst letzten Jahres einen Brandbrief an deutsche Ministerien geschickt. Reaktion? Null Komma Null. „Die Verfahren (zur Begrenzung von PFAS) laufen noch …“, so das Bundesumweltministerium.


Folgt man der kapitalistischen Logik, ist ein industrieller Standort umso sicherer, je mehr er auf profitschmälernde Umweltschutzmaßnahmen verzichtet. Allerdings für den Preis, die Gesundheit der Menschen und die Bewohnbarkeit der Biosphäre des Planeten skrupellos zu zerstören. Im echten Sozialismus undenkbar. Nur in einer sozialistischen Planwirtschaft ist es möglich, planmäßig in notwendige Umweltschutzmaßnahmen zu investieren, selbst wenn diese Betriebe deswegen kurzfristig keinen Gewinn erwirtschaften können. Denn es zählt allein die Erhöhung der gesamtgesellschaftlichen Lebensqualität, infolge weniger Erkrankungen und weniger Umweltschäden. Und das ist letztlich entscheidend. Gesellschaftlich produzieren, um die Bedürfnisse der Gesellschaft zu befriedigen und nicht die Profitgier einiger weniger Profiteure. Deshalb: Für ein sofortiges Produktionsverbot von PFAS-Chemikalien! Make Socialism great again!