Essen
"Gaza soll leben!“
„Gaza soll leben!“ Unter diesem Motto fanden am 6. Februar in Essen-Altenessen vor dem Allee-Center eine Kundgebung und Demonstration für die Rechte des palästinensischen Volkes und die Spendensammlung von Solidarität International statt.
Die Internationalistische Liste / MLPD machte diese Aktion im Rahmen ihres Wahlkampfs, weil sie diesen in den Dienst des Befreiungskampfs der Arbeiterklasse stellt und weil sie nicht opportunistisch auf Stimmenfang geht. Etwa 30 Menschen nahmen dauerhaft teil, sehr viele unterstützten die Aktion mit zeitweiser Beteiligung, Beiträgen am Mikro und Spenden.
Als Spitzenkandidatin und zugleich Wahlkreiskandidatin ergriff Gabi Fechtner das Wort. Sie verurteilte scharf die kolonialistischen Vertreibungs- und Annexionspläne des Faschisten Trump, die für die Palästinenser eine zweite „Nakba“ ‒ wie sie die Vertreibung Hunderttausender aus Palästina 1948 nennen ‒ bedeuten. Ebenso griff sie die Bundesregierung an, die den Völkermord der faschistischen Netanjahu-Regierung mit Waffenlieferungen unterstützt. Die ICOR, die Internationale Koordinierung revolutionärer Parteien und Organisationen, der auch die MLPD angehört, hat jetzt mit den Betreibern des zerstörten säkularen Al-Awda-Krankenhauses ein Abkommen geschlossen, mit dem das Krankenhaus gemeinsam wieder aufgebaut wird, sobald die Lage das erlaubt. Die ICOR ist fest dazu entschlossen und wird das Vorhaben auch realisieren. Dass sie das kann, hat sie 2015 mit dem Aufbau einer Geburtsklinik im von faschistischen IS-Milizen fast vollständig zerstörten kurdischen Kobanê bewiesen; dort sind inzwischen über 40.000 Babys zur Welt gebracht worden. Die positive Antwort auf die Barbarei des Imperialismus, der immer wieder Faschismus und Krieg hervorbringt, ist ein neuer Anlauf zu einem echten Sozialismus im Sinne von Marx und Lenin.
Es gab am offenen Mikrofon viele emotionale und kämpferische Beiträge. Rufe: „Free, free Palestine!“ erschallten; selbstgemalte Plakate wurden hochgehalten, wie auch die Plakate der Internationalistischen Liste / MLPD; „Stopp dem Völkermord in Gaza!“, und weitere.
Erfreulicherweise nahm ein Arzt teil, der lange im Al-Awda-Krankenhaus in Gaza gearbeitet hatte. Er berichtete von seinen Erlebnissen und den derzeitigen menschenunwürdigen Zuständen dort und bedankte sich für die Solidarität. Ein junger Arbeiter hielt eine flammende Rede dafür, den Kindern keine Zukunft in Faschismus, Krieg und Egoismus zu hinterlassen, sondern solidarisch alle gerechten Kämpfe aktiv zu unterstützen und zu führen, ob in Palästina, Kurdistan oder Deutschland. Auch für eine ganze Reihe Jugendlicher wirkte die Demonstration sehr anziehend; so entwickelte sich mit ihnen eine lebhafte Diskussion, und mehrere trugen sich in die Listen ein, um selbst aktiv zu werden. Sie lehnten die AfD klar ab und riefen „RWE (Rot-Weiß Essen) statt AfD!".
Die Spendensammlung erbrachte 268 Euro. Und das in einem Stadtteil, in dem viele ärmere Menschen leben. Bereits am Morgen hatten zwei Wahlhelfer bei der Werbung für die Aktion 46 Euro gesammelt. Auch mehrere afghanische Kollegen freuten sich sehr über diese Aktion und spendeten Scheine. Das lebendige Gegenprogramm zu „Mein Land zuerst!“!