Audi Neckarsulm und Ingolstadt
Die Liste des Grauens muss vom Tisch! Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz!
Heute ist eine Extra-Ausgabe des Vorwärtsgang erschienen, der Zeitung von und für Kolleginnen und Kollegen in den deutschen VW-, Audi-, Porsche- und MAN-Werken.
Überraschung, Wut und intensive Diskussionen. Wie eine Bombe hat die Information vom Betriebsrat in Ingolstadt und Neckarsulm zur „Schonungslos-Liste“ des Audi-Vorstands eingeschlagen. Schwammigen Aussagen bei der Betriebsversammlung im Dezember, wie zum Outsourcing der Gastronomie, folgte sofort Ablehnung und Protest. Wie berechtigt das war, zeigt jetzt die Veröffentlichung der ganzen Breitseite der Angriffe des Vorstands auf unsere Löhne, Arbeitsbedingungen und die Zukunft unserer Jugend.
Über Insider wurde fast zeitgleich die geplante Vernichtung von 9000 Arbeitsplätzen aufgedeckt. In Brüssel wird das Werk von Audi Ende Februar geschlossen, 3000 verlieren ihren Arbeitsplatz. Der Generalangriff, dem sich unsere Kolleginnen und Kollegen in den VW-Werken sofort mutig entgegen stellten, findet seine Fortsetzung bei Audi. Es geht um Kürzungen beim Tariflohn und übertariflichen Leistungen. Ganze Bereiche sollen outgesourced und die Leiharbeit ausgeweitet werden.
Die Zahl der Azubis soll halbiert werden, die Übernahme eingeschränkt. Unsere Arbeitsplätze und die Zukunft unserer Jugend sind bedroht! Abwarten oder Resignieren ist keine Option! Dem Audi-Vorstand geht es darum, seine Situation im verschärften internationalen kapitalistischen Konkurrenzkampf zu verbessern. Die Rendite soll bis 2030 hoch auf 13 Prozent. Tausende Jobs sind in Gefahr. Darüber dürfen wir uns keine Illusionen machen. Deshalb müssen wir unsere eigene Rechnung aufmachen. Jeder ist herausgefordert, aktiv zu werden!
Die Belegschaften bei VW haben letztes Jahr die richtige Antwort gegeben. Es kam zu stundenlangen außerordentlichen Betriebsversammlungen, gewerkschaftlichen Streiks und einer Vielzahl von selbständig organisierten Aktionen und Streiks. „Bundesweit streikbereit“ hieß die Losung. Sie setzte sich durch bei TKSE Stahl, Ford, Bosch, ZF und vielen mehr. Vor dieser Entschlossenheit und in Angst vor entschiedenen Streiks sind die VW-Kapitalisten zurückgewichen.
Drei VW-Werke werden vorerst nicht geschlossen. Doch das Verhandlungsergebnis bedeutet massive Einbußen bei den Löhnen und 35000 Arbeitsplätze bei VW sollen gestrichen werden. Jetzt sind wir bei Audi herausgefordert, sofort Kante zu zeigen, aus den Erfahrungen im Kampf bei VW zu lernen. Die Vorbereitung und Organisierung von gewerkschaftlichen und selbständigen Streiks gegen die Liste des Grauens, gegen weitere Arbeitsplatzvernichtung und für die Zukunft unserer Jugend ist die richtige Antwort.