80 Jahre Befreiung des KZ Auschwitz

80 Jahre Befreiung des KZ Auschwitz

Ulm: Feierliche Würdigung Esther Bejaranos

Anlässlich des 27. Januar - des Jahrestags der Befreiung von Auschwitz - fand im Ulmer Stadthaus eine Würdigung Esther Bejaranos statt.

Korrespondenz
Ulm: Feierliche Würdigung Esther Bejaranos
Esther Bejarano (foto: screenshot)

Sie verbrachte einige Jahre in Ulm und Neu-Ulm. Die Auswanderung nach Palästina gelang nur einem Teil der jüdischen Familie. Esther wurde ins KZ Auschwitz verschleppt. Das Mädchenorchester, in dem sie das Akkordeon spielte, war ein makabres Vorzeigeobjekt der Hitler-Faschisten, aber es rettete ihr Leben.

 

Ihr politisches Bewusstsein erwachte so richtig, als sie 1978 in eine Neonazi-Demo in Hamburg geriet. Es war für sie unfassbar und wurde zu einem Wendepunkt ihres Lebens, zu erleben, wie deutsche Polizei die Faschisten schützte. Über mehrere Jahrzehnte, bis zu ihrem Tod 2021, beteiligte sich Esther am antifaschistischen Widerstand. Sie trat als Zeitzeugin in Schulen auf und als Sängerin jiddischer und antifaschistischer Lieder mit den Bands Coincidence und Microphone Mafia. Beeindruckend ist ihre Botschaft an die Jugend (mehr dazu hier): "Ihr seid nicht schuldig für das, was damals geschehen ist, sage ich, aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr nichts von dieser Geschichte wissen wollt".

 

Die Oberbürgermeisterin von Neu-Ulm, Katrin Albsteiger (CSU), kündigte die Benennung eines zentralen Platzes in Neu-Ulm nach dieser großartigen Frau an.