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Keine Kapitulation vor Ford - Streik für jeden Arbeitsplatz statt für Sozialplan!

Aktuell erschien eine Extra-Ausgabe der Kollegenzeitung „Scheinwerfer“ – Zeitung von Kollegen für Kollegen bei Ford Köln, Saarlouis und angegliederten Betrieben. Die Rote Fahne Redaktion dokumentiert:

Aus Kollegenzeitung „Scheinwerfer“

Der Scheinwerfer wünscht allen Kolleginnen und Kollegen ein gutes Jahr 2025!


Wir sind als Belegschaft stark herausgefordert. Der Angriff auf unsere Arbeitsplätze liegt weiter offen auf dem Tisch. Bereits 29 Tage Kurzarbeit in der Explorer-Fertigung im ersten Quartal, Gerüchte über die Ausweitung bis zu den Werksferien. Die Frage der Reduzierung auf eine Schicht wurde auf der letzten Betriebsversammlung aufgeworfen. Die Krise der Autoindustrie wird voll auf uns Arbeiterinnen und Arbeiter abgeladen. Durch diese „Sparmaßnahmen“ wird kein einziges Auto zusätzlich verkauft! Es werden lediglich die Bilanzen geschönt. Die Geschäftsleitung möchte knallhart ihre Pläne durchziehen. Dazu wurde das Management ein weiteres Mal umgestellt, mit Christian Weingärtner ein Unternehmensberater in die Position des Managers für Transformation in Europa gesetzt. Er sagt: „Mit unseren Faktorkosten sind wir in Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig“. (11.12.24, electrified-Magazine online). Das kann nur bedeuten, Köln als Standort komplett infrage zu stellen.


Jetzt liegt es an uns. Kampf um jeden Arbeitsplatz, davon dürfen wir nicht abrücken! Wenn sie mit dieser Welle durchkommen, folgt garantiert die nächste. Seit letzter Woche wurde in den Vertrauenskörper-Sitzungen offen auf einen Sozialtarifvertrag orientiert. Damit wird vor der Arbeitsplatzvernichtung kapituliert. Das können wir nicht akzeptieren! Es geht um unsere Zukunft und die unserer Kinder!


Unsere Antwort muss sein: Solange die Pläne auf dem Tisch liegen, läuft hier nichts mehr!


Unser kämpferisches Auftreten auf den Betriebsversammlungen und die Streikaktionen in der Y-Halle haben Eindruck hinterlassen. Aber das reicht noch lange nicht aus. Streik ist das Kampfmittel, mit dem wir Ford unter Druck setzen. Dazu muss entschieden werden: Wofür streiken wir? Für den Erhalt unserer Arbeitsplätze ist ein selbständig geführter Streik der ganzen Belegschaft notwendig! Ein selbständiger Streik ist nicht planlos und „wild“ - sondern muss gut vorbereitet und diszipliniert sein. Wir als aktive Gewerkschafter spielen dabei eine entscheidende Rolle. So machen wir unsere IG Metall zur Kampforganisation.


Laut Gesetz darf die IG Metall außerhalb von Tarifrunden nur für einen Sozialtarifvertrag streiken. Dann geht es nur noch darum, die Bedingungen der Arbeitsplatzvernichtung auszuhandeln, Höhe der Abfindungen etc. Benjamin Gruschka sagte im Interview mit der Metall-Zeitung 1 / 25, es werde „laut und teuer“, wenn es keine Zukunftsstrategie gibt. „Dann geht es wohl auch dem Ende zu.“ 


Der Kampf um eine Zukunftsperspektive wird damit aufgegeben! Wir werden nicht das zweite Saarlouis sein! Die Werksschließungen dort wurde mit dem Abschluss des Sozialtarifvertrags letztlich besiedelt. Das kann nicht unser Weg sein.

 

Arbeitslos in diesen Zeiten?

 

Wir brauchen Perspektive:

 

  • Konzernweite Einführung der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich! Durch Arbeitszeitverkürzung können Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden.
  • Keine Kapitulation vor Ford! Nein zu Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag!
  • Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz!
  • Für ein vollständiges und allseitiges gesetzliches Streikrecht!