Auftaktkundgebung heute in Essen

Auftaktkundgebung heute in Essen

Gabi Fechtner und Stefan Engel sprechen vor über 500 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern

Gabi Fechtner begann mit der Feststellung, dass „die Menschheit an einem Scheideweg steht. Die faschistische Gefahr, sozusagen der Drillingsbruder zur Weltkriegsgefahr und der globalen Umweltkatastrophe, verschärft sich massiv und wird in immer mehr Ländern auf der Welt akut. Dies ist eine ernste Bedrohung, dass die Menschheit überhaupt noch existieren kann.

Von hs
Gabi Fechtner und Stefan Engel sprechen vor über 500 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern
Die MLPD-Vorsitzende Gabi Fechtner heute in Essen (rf-foto)

Aber, und deswegen sind wir auch heute hier, es gibt nicht nur diese eine Option. Die zweite Option ist eine Gesellschaft im Interesse der Zukunft unserer Kinder, eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung, ohne Kriege, Umweltzerstörung, wo wieder Mensch und Natur im Mittelpunkt stehen, Völkerfreundschaft und Solidarität die ganze Gesellschaft prägen werden. Dass diese Werte, wofür im Moment viele Menschen verschiedentlich auf die Straße gehen, zur gesamtgesellschaftlichen Realität wird, das ist die zweite Entscheidungs-Option in diesem Scheideweg.“

 

In der darum polarisierten gesellschaftlichen Auseinandersetzung betonte sie als ein Leitmotto des Wahlkampfs, dass die Denkweise veränderbar ist. „Es ist eine Situation der Instabilität, eine Situation, in der Reibung entsteht, sich alte Bindungen auflösen. Das ist auch notwendig. Bei einem Teil der Leute verfängt dabei noch Verwirrung, fehlt es oft an einer klaren Orientierung und dem notwendigen, insbesondere durch die Meinungsmanipulation in der Gesellschaft. Aber dass sich das Alte auflöst, Orientierung und Perspektive gesucht wird, das begrüßen wir, fördern wir und geben die dafür notwendige gesellschaftsverändernde Zukunftsperspektive mit unserer Hauptlosung ‚Make Socialism great again’. Dafür gehen wir mit vollem Optimismus, mit vollem Offensivgeist in diesen Wahlkampf, schließen alle Menschen zusammen, die gegen diese reaktionäre faschistische Richtung stehen, wir werden diese Leute finden, ihnen Mut machen, dafür in die Stadtteile und vor die Betriebe gehen.“

 

Stefan Engel führte aus, dass dieser Wahlkampf „in einer Zeit stattfindet, wo die Politik sehr kompliziert geworden ist. Weil das imperialistische Gesellschaftssystem an jeder Ecke in Krisen gestürzt ist, wo alles durcheinander gerät. Hier gibt es auch keine einfachen Antworten. Deshalb ist es notwendig, hinter die Kulissen zu schauen und den wissenschaftlichen Sozialismus zu bemühen, um den ganzen Problemen auf den Grund zu gehen und sie zu lösen.“

 

Anhand der AfD machte er auch die Veränderung des heutigen Faschismus deutlich, der sich zu einem modernen Faschismus modifiziert hat. Es ist nicht mehr die alte Form wie der Hitlerfaschismus, den es heute zu bekämpfen gilt. „Dieser moderne Faschismus hat sich angepasst an die heutigen Verhältnisse und an die Denkweise der Massen. Diese wollen eben keinen Faschismus, jede neofaschistische Welle seit den 1990er Jahren wurde breit abgelehnt. Dafür musste er mit seiner demagogischen Methode modifiziert werden, damit er Eingang finden kann unter einer Masse von Menschen.“

 

Deswegen ist die breite Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit zur Losung „Wer AfD wählt, wählt Faschismus“ so bedeutend. „Unser Wahlkampf ist ein Überzeugungswahlkampf. Die Stärkung der antifaschistischen Proteste ist richtig und notwendig. Dabei muss sich aber immer auch an die breite Masse der Bevölkerung gewendet werden, statt einseitig nur faschistische Veranstaltungen zu behindern oder zu verhindern. Es braucht diese intensive, tiefgehende und breite gesellschaftliche Auseinandersetzung um die akute faschistische Gefahr, die notwendige Aufklärung, Bewusstseinsbildung darum und Organisiertheit dagegen“. Ansetzend an der herrschenden Politik der bürgerlichen Parteien und des verbreiteten Antikommunismus, die die AfD überhaupt erst salonfähig machen und befördern, führte er aus: „Angesichts der jüngsten Entwicklung muss diese Losung aber auch erweitert werden um den Zusatz: Wer CDU, CSU, FDP und BSW wählt, der stärkt die AfD!“

 

Gabi Fechtner führte aus, dass der Sozialismus wieder „großartig“ werden muss im Denken, Fühlen und Handeln der Massen. „Kaum jemand findet den Kapitalismus doch heute noch gut. Deswegen entwickeln die Herrschenden ja auch immer neue umschreibende Begriffe und geben ihn ständig neue Namen. Der Sozialismus ist aber auch keine Glaubensfrage. Die Menschheit hat sich immer nur im Fortschritt gegen das Alte entwickelt. Und die Menschheit wird sich angesichts der ganzen heutigen Krisenhaftigkeit des überlebten imperialistischen Gesellschaftssystems auch weiter entwickeln. Der Sozialismus ist die nächste Stufe in dieser Menschheitsentwicklung. Er ist die heutige moderne und adäquate gesellschaftsverändernde Antwort auf die Krisen des Kapitalismus. Der Sozialismus ist also nicht ‚ewig gestrig‘ wie es uns die Antikommunisten weiß machen wollen, der Sozialismus und Kommunismus ist das dagegen das ‚ewig morgen‘, das was die Menschheit morgen und in Zukunft braucht! Im Kapitalismus trägt die breite Masse der Gesellschaft zum Reichtum der Gesellschaft bei und hilft, die Gesellschaft am Laufen zu halten; nur die kleine herrschende Schicht, die sich das privat aneignet, dann über den gesellschaftlichen Reichtum verfügt, beteiligt sich nicht daran, sackt nur die Früchte der Gesellschaft ein, treibt die Menschheit mit Kriegen, Faschismus und Umweltkatastrophe in den Abgrund. Damit muss doch endlich mal Schluss sein, das muss abgelöst werden. Damit kann auch endlich mal Schluss sein. Der Sozialismus ist dagegen die modernste Gesellschaft, die man sich überhaupt vorstellen kann. Deswegen ist für den gesellschaftlichen Fortschritt unabdingbar: Make Socialism great again!“

 

Gegen den gesellschaftlich verbreiteten antikommunistischen Mainstream und der Unterdrückung des Sozialismus in der gesellschaftlichen Debatte forderte sie auf: „Ich bin der festen Überzeugung, dass die Menschheit mit Hilfe der Marxisten-Leninisten in der Lage sein wird, den Verrat am Sozialismus, die Gefahr und Möglichkeit der negativen Veränderung der Denkweise hin zu einer kleinbürgerlichen, egoistischen, konkurrenzgeleiteten und herrsüchtigen Denkweise dialektisch negieren kann. Gegen das dumpfe Totschweigen des Sozialismus in den Medien müssen dafür einstehen und es fördern, den Menschen zuzutrauen, lernen zu können, auch aus dem Verrat am Sozialismus, dass sie ihren eigenen Kopf gebrauchen, hinter die Kulissen blicken, sich ein eigenes Urteil gemessen am Maßstab des Vorwärtskommens der Menschheit zu bilden. Der Sozialismus ist nicht tot, er lebt bereits auch heute in den fortschrittlichen Bewegungen und Kräften.“

 

Mit ihren Reden, die sich immer wieder mit Liedern von der Band „Gehörwäsche“ abwechselten, mobilisierten Gabi und Stefan in ihrer abschließenden Konsequenz dafür, für den gesellschaftsverändernden Kampf Mut zu machen, Klärungen und Bewusstseinsbildung voranzutreiben, Entscheidungen herauszufordern und herbeizuühren, die MLPD zu wählen, sie zu unterstützen und am besten auch mitzumachen und beizutragen als Mitglied in der MLPD für den Weg und die Perspektive „Make Socialism great again!“