Düsseldorf
Demo „Wir sind die Brandmauer“
Bis zu 5000 Menschen versammelten sich gestern um 17 Uhr am Burgplatz, um Unmut über die am Vortag gelaufene Entscheidung im Bundestag auszudrücken.
Das Spektrum der beteiligten Organisationen ging von SPD über Gewerkschaften, Umweltbewegte, Düsseldorf-stellt-sich-quer, Omas gegen rechts, bis zu linken Gruppen; aus der MLPD beteiligten wir uns mit unserem Transparent „Verbot aller faschistischen Organisationen und Parteien!“, mit dem Plakat „Freiheit für das Kapital, Stacheldraht für Menschen – Heuchler!“ und klar erkennbar mit unserer Fahne.
Von den Reden war leider nichts zu verstehen, weil die Organisatoren offenkundig eine für die Größe des Protests unzureichende Technik mitgebracht hatten.
Neben solidarischer Diskussion mit Teilnehmern bekamen wir von Ordnern zu hören, dass wir unseren Flyer mit Rote Fahne News-Artikel vom Vorabend nicht verteilen dürfen – „wenn das hier jede Partei im Wahlkampf so macht …“. Beim angeblich vereinbarten Fahnenverbot hatten die Ordner schon resigniert - angesichts der vielen SPD-Fahnen; aber dass bewusstseinsbildende Publikationen dem überparteilichen Charakter eines antifaschistischen Protests abträglich seien – davon konnten sie uns nicht überzeugen!
Solche Regeln erweisen doch auch der nötigen Herstellung einer antifaschistischen Einheitsfront einen Bärendienst. Wie soll sich unser Widerstand ohne tiefergehende Auseinandersetzung entwickeln können? Bei allem Respekt, dass sich viele Teilnehmer Schilder einfallsreich selbst gemalt haben – wir benötigen doch eine offene demokratische Streitkultur, die auch Positionen von antifaschistischen Parteien einschließt!
Den angemeldeten Marsch vor die CDU-Zentrale ließ die Polizei nicht zu; die Wasserstraße blieb für die Demonstranten gesperrt und auf den Beginn der Demo mussten dann alle lange warten.