München

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Berufsverbot wegen Verwendung kommunistischer Begriffe

Das bayerische Kultusministerium will der Umweltaktivistin Lisa Poettinger das Lehramtsrefendariat verwehren. Sie hat in München ihr Studium für Lehramt an Gymnasien abgeschlossen. Zur Begründung führt das reaktionäre Ministerium - geführt von den Freien Wählern - an: Sie habe "kommunistische Begriffe" verwendet.

Die junge angehende Lehrerin hat an Protesten ge­gen den Braun­koh­le­ab­bau und die Mün­che­ner Automesse IAA teilgenommen, als Mit­glied der Grup­pe „Of­fe­nes An­ti­ka­pi­ta­lis­ti­sches Kli­ma­tref­fen Mün­chen“. Und sie war in München Versammlungsleiterin der Massendemonstrationen ge­gen die AfD un­ter dem Mot­to „Ge­mein­sam ge­gen rechts“, zu de­nen in Mün­chen Hun­dert­tau­sen­de ka­men.

 

"Vorbildlich", kann man da doch nur sagen. Genau eine solche Lehrerin brauchen die Jugendlichen. Jemand, der sich gegen Rechtsentwicklung, Faschismus und Umweltzerstörung wendet. Die Kultusministerin jedoch meint allen Ernstes, dass das Verhalten von Lisa Poettinger das "Ansehen ihres Berufsstands" beschädige. Anna Stolz, die Ministerin, ist von der Partei "Freie Wähler". Wir erinnern uns: Deren Vorsitzender Hubert Aiwanger hat bis heute nicht dazu Stellung genommen, dass er als Schüler ein faschistisches Flugblatt verteilt oder sogar verfasst hat. Aber den Mund voll nehmen von wegen "Einsatz für unsere Demokratie".

 

Wört­lich hei­ßt es in dem Be­scheid des baye­ri­schen Kul­tus­mi­nis­te­ri­ums an die Adres­se der 28-Jäh­ri­gen: „Ge­gen­über der Süd­deut­schen Zei­tung (SZ) äu­ßer­ten Sie als Spre­che­rin von #noIAA am 05.09.2021, dass die Mes­se ein 'Sym­bol für Pro­fit­ma­xi­mie­rung auf Kos­ten von Mensch, Um­welt und Kli­ma' sei.' Das Kul­tus­mi­nis­te­ri­um fährt in dem Be­scheid fort: 'Pro­fit­ma­xi­mie­rung‘ ist ei­ne den Be­griff­lich­kei­ten der kom­mu­nis­ti­schen Ideo­lo­gie zu­zu­ord­nen­de Wen­dung. Die kom­mu­nis­ti­sche Ideo­lo­gie ist mit der frei­heit­li­chen de­mo­kra­ti­schen Grund­ord­nung nicht ver­ein­bar.'"

 

Sogar die Süddeutsche Zeitung kommentiert: "Er­staun­lich, denn im­mer­hin ist auch von Papst Fran­zis­kus die Aus­sa­ge über­lie­fert: 'Ich bin ge­gen Spe­ku­la­ti­ons­ge­schäf­te, die auf rei­ne Pro­fit­ma­xi­mie­rung zie­len.' Ge­äu­ßert hat er das 2018 bei ei­nem Tref­fen mit Kar­di­nä­len.

 

Lisa Poettinger wird ein Berufsverbot angedroht - aus purem Antikommunismus! Das muss vom Tisch! Die MLPD protestiert entschieden und erklärt der jungen Lehrerin ihre uneingeschränkte Solidarität.