Frauen
Alleinerziehende in Deutschland: 45 Prozent Armutsrisiko!
In Deutschland lebten 2023 laut Statistischem Bundesamt rund 1,7 Millionen alleinerziehende Frauen mit minderjährigen Kindern im Haushalt. Diese Mütter verdienen weniger Geld und bekommen weniger Rente. Das Armutsrisiko ist allgemein bei Frauen schon höher als für Männer – im Durchschnitt bekommen sie 30 Prozent weniger Rente. Für alleinlebende Frauen mit Kindern ist das Armutsrisiko dreimal so hoch wie für Frauen, die in einer Partnerschaft leben: Es liegt bei 45 Prozent!
Obwohl die Frauen in der Regel froh über ihre Kinder sind, oft stolz, dass sie es auch alleine geschafft haben, werden sie von diesem Systemregelrecht abgestraft. Und obwohl klar ist, dass sie als Berufstätige auch glücklicher, gesünder und mehr in das gesellschaftliche Leben einbezogen wären: Alleinerziehende werden von der bürgerlichen Politik eher behandelt, als hätten sie sich das selbst eingebrockt und die Berufstätigkeit wird erschwert bis unmöglich gemacht. Das Hauptproblem: es fehlen 430.000 Kindergartenplätze. Es steht zwar im Gesetz: Jedes Kind unter drei Jahren hat einen rechtlichen Anspruch auf einen Kita-Platz. Gerade für alleinerziehende Mütter (und Väter) ist dies unbedingt nötig. Aber: 2024 bekamen 306.000 Kinder unter drei Jahren keinen Platz.¹ Wie sollen die betroffenen Mütter (und Väter) also arbeiten gehen? Würde aus einer Kita eine dicke Marge für Aktionäre oder ein Maximalprofit herausspringen, hätten sich Konzerne auch noch diesen Bereich des Lebens längst einverleibt. So überlassen sie und ihre Dienstleister in der Politik es den Familien und Frauen privat, den Nachwuchs zu versorgen und ihn großzuziehen.
Dahinter steckt eine Gesetzmäßigkeit im Kapitalismus: „Das gesellschaftliche Leben ist vollständig dem Prozess der maximal profitbringenden Produktion und Reproduktion von Waren unterworfen. Während der Prozess der Lebensmittelproduktion vergesellschaftet ist, wird die Erhaltung und Fortpflanzung der Gattung Mensch weitgehend der Einzelfamilie privat auferlegt. Auf diesem Widerspruch beruht die gesellschaftliche Ungleichheit von Mann und Frau im Kapitalismus.“ (Parteiprogramm der MLPD, S. 32)
Die MLPD organisiert den sich entwickelnden Protest der Frauen, Familien und Kinder mit. Es ist nicht zu akzeptieren, dass Alleinerziehende und Familien auf der Strecke bleiben und zugleich Milliarden in Aufrüstung und Subventionen für die Superreichen und Monopole gesteckt werden. Die Umsetzung der Forderung „Kostenloses, einheitliches und qualifiziertes Bildungssystem von der Krippe bis zur Hochschule!“ würde eine sofortige Entlastung auch der 1,7 Millionen Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern bedeuten.
Im Sozialismus übernimmt endlich die ganze Gesellschaft die Verantwortung für den Nachwuchs. Dann werden sogar Betriebe eigene Kitas haben, wie es im sozialistischen China unter Mao Zedong der Fall war. Überall kann dann jeder kostengünstig und gesund in Kantinen essen, statt täglich Stunden mit Einkaufen, Kochen, Spülen zu verbringen. Wenn man heute schon alles im Internet bestellen kann – wäre es nicht ein Klacks, auch die Wäsche in Großwäschereien zu reinigen? Also: „Her mit dem ganzen Leben!“