Hotelbrand im türkischen Skigebiet

Hotelbrand im türkischen Skigebiet

Ski-Resort Kartalkaya: Korruption bei Bauabnahme?

76 Tote nach Hotelbrand im türkischen Ski-Resort Kartalkaya. Ich bedauere die Opfer dieses schrecklichen Unglücks und bin in Gedanken bei den Menschen, die ihre Angehörigen verloren haben.

Von Ulrich Achenbach, Bochum

Wie die Medien berichteten, ist in der Nacht zu Dienstag in einem Hotel im Nordwesten der Türkei, zwischen Istanbul und Ankara, im türkischen Ski-Resort Kartalkaya, ein heftiges Feuer ausgebrochen. Laut den Angaben der Behörden sind dabei mindestens 76 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende Personen erlitten Verletzungen. Der Brand ereignete sich zu Beginn der landesweiten zweiwöchigen Schulferien, in denen Skifahrer aus den nahe gelegenen Städten Istanbul und Ankara gewöhnlich in die Berge von Bolu fahren.

Warum konnte es überhaupt zu einem derartigen verheerenden Brand kommen?

Die vermutliche Ursache sind fehlende Sicherheitseinrichtungen in diesem Hotel. Gerade, weil dieses ältere Haus überwiegend in Holzbauweise errichtet wurde, wären umfangreiche Maßnahmen zum Brandschutz erforderlich gewesen. Es gab nicht einmal eine Feuerwarnmeldeanlage, auch fehlten wahrscheinlich Feuerschutztüren (die selbst in der Türkei Bauvorschrift sind). Dass der Hoteleigentümer verhaftet wurde, ist zu begrüßen. Was ist jedoch mit den Behördenmitarbeitern, die vor Inbetriebnahme des Hotels das Gebäude abgenommen haben? Ist denen nicht der völlig fehlende Brandschutz aufgefallen? Oder war gar Korruption im Spiel?


Wenn der faschistische Erdoğan jetzt für einen Tag Staatstrauer für die Opfer dieses Brandes angeordnet hat, ist dies m.E. ein heuchlerisches Zeichen, wenn er an anderer Stelle die Kurdinnen und Kurden in Syrien mit Waffengewalt bekämpft!