IG Metall Stuttgart
Delegiertenversammlung mit Debatte zur Antwort auf die Angriffe der Monopole
Die Delegierten der Geschäftsstelle der IG Metall Stuttgart wählten ihre neue Geschäftsleitung. Gekommen war auch Christiane Benner vom Vorstand, die die über 200 Delegierten, IG-Metall-Hauptamtlichen und Gäste im Saal des DGB-Hauses auf den Aktionstag am 15. März einstellte.
Ein Seniorensprecher erinnert daran, dass hier im Streik für die 35-Stundenwoche 1994 wichtige Debatten stattfanden und die IG Metall als Kampforganisation öffentlich in Erscheinung trat und eine große Anziehungskraft entwickelte. Heute gewinnt neben dem Kampf um Arbeitsplätze und die Verteidigung erkämpfter sozialer Rechte, der Kampf gegen die Rechtsentwicklung und faschistische Gefahr wachsende Bedeutung. Sich dagegen zu positionieren und zusammenzuschließen, war ein großes Anliegen in fast allen Reden und Wortbeiträgen. Deshalb wurde der Antrag auf Initiative eines Kollegen einstimmig angenommen, dass die IG Metall zur Teilnahme am 8. Mai aufruft; des 80. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus.
Einheit gab es auch darüber, dass die Gewerkschaften herausgefordert sind, dem „Großangriff der Arbeitgeber“ den Kampf anzusagen. So gab es viel Beifall, als Benner sagte, dass „wir es als IG Metall nicht zulassen werden“, wenn Konzernvorstände die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall schleifen wollen. „Die Belegschaften sind kampfbereit!“ und auch in der Region Stuttgart stößt der Aufruf zum Aktionstag am 15. März in fünf Großstädten auf große Zustimmung.
Dieser wird jetzt schon gebraucht, meinte ein Kollege in der Aussprache. Nicht erst nach den Wahlen! Geklärt werden müsse, mit welcher Zielsetzung der Aktionstag erfolgen solle. Wenn das 11-Punkte-Programm des IG Metall-Vorstandes von Mai 2024 unseren Kampf um die Arbeitsplätze unterstützen soll, wie Benner sagte, dann braucht es die Forderung und den Streik um die 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich.
Für Ergun Lümal, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Mercedes, der falsche Weg. Als ehrenamtliches Mitglied des IG Metall-Vorstandes vertritt er hier den rechten Kurs, sich für die Stärkung der Konkurrenzfähigkeit der hiesigen Monopole starkzumachen. Wer in Deutschland investiert und Arbeitsplätze schafft, sollte mit staatlichen Subventionen Anreize bekommen. Das alles folgt dem Kurs der rechten IG Metall-Führung, sich für die Stärkung der Konkurrenzfähigkeit der hiesigen Monopole starkzumachen. Dass dies nur durch weitere Steigerung der Ausbeutung von Mensch und Natur, sowie staatlicher Umverteilung unserer Steuereinkommen in die Taschen der Konzerne möglich ist – das ist der Mehrheit der Kolleginnen und Kollegen nicht sofort und automatisch bewusst. Und so können auch einzelne kämpferische Töne von Benner oder Lümali mit einer sozialchauvinistischen Richtung täuschen.
Darüber muss an der Basis der IG Metall und in den Gremien weiter die klärende Auseinandersetzung geführt werden.