Wasser in Deutschland
Bedeutet viel Regen allgemeine Entwarnung?
Zum Trinkwasser als für die Menschen lebensnotwendige Naturressource sagt das Buch „Katastrophenalarm – die globale Umweltkatastrophe hat begonnen“: "Selbst in hoch entwickelten imperialistischen Ländern droht ein Wassernotstand: Von 2002 bis 2021 hat Deutschland 15,2 Milliarden Kubikmeter Wasser, also etwa 8,6 Prozent seiner Wasserreserven, verloren" (S. 407).
Das Jahr 2024 war ja bekanntermaßen besonders regenreich. Welche Auswirkungen hatte dieser Regen auf die Wasserspeicher in Deutschland?
Dazu berichtet der „Dürremonitor Deutschlands“ des Helmholtz-Instituts am 20. Januar, dass alle Oberböden, also bis in die Tiefe von 25 Zentimetern, vollständig gesättigt seien. Bei der Tiefe von 180 cm liegen aktuell kleinere Flächen Ost- und Nordost-Deutschlands im Dürrebereich¹ – im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, in denen große Teile der deutschen Böden von Dürre betroffen waren.
Auch beim Bodensee, der große Flächen Süddeutschlands mit Trinkwasser versorgt, stehen die Pegel aktuell – auf Entwarnung: Er steht mit 319 cm derzeit um 29 cm über dem langjährigen Mittel.² Doch das sind lediglich Moment- bzw. Ein-Jahres-Aufnahmen.
Wie ist die Entwicklung über die Jahre?
Der „Wasseratlas 2025“ der Heinrich-Böll-Stiftung und des BUND weitet den Blick, auch auf die Biosphäre der gesamten Erde: „Der Wasserkreislauf unseres Planeten gerät durch Übernutzung, Verschmutzung und die Zerstörung intakter Landschaften zunehmend aus dem Gleichgewicht. Industrie, Digitalisierung, die Produktion von Kleidung, Fahrzeugen und Nahrungsmitteln beanspruchen weltweit große Mengen an Wasser. Das gefährdet Ökosysteme, die Nahrungsmittelversorgung und die Wasserqualität.
Die Klimakrise verstärkt diese Entwicklung zusätzlich. Hierzulande sinken Grundwasserspiegel durch die erhöhten Temperaturen – pro Jahr verliert Deutschland 2,5 Kubikkilometer³ Wasser“.⁴
Mit den Zahlen aus dem „Katastrophenalarm“ lässt sich leicht errechnen, dass sich in den letzten wenigen Jahren der Wasserverlust mit 2,5 Kubikkilometern pro Jahr, mehr als verdreifacht hat, zu etwa 0,7 Kubikkilometern, als Durchschnitt der genannten 20 Jahre. Von Entwarnung kann also keine Rede sein. Dazu eine Forderung des Buches „Katastrophenalarm …“: „Erweiterung der (Trink-) Wasserreserven durch ein verzweigtes System von Zisternen, Auffangbecken, kleinen Stauseen und unterirdischen Reservoirs“. (S.454)