Stilfontein / Südafrika

Stilfontein / Südafrika

Wir klagen den vorsätzlichen Massenmord an mindestens 109 Bergleuten durch die Regierung Südafrikas an!

Die Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft Marikana richtet sich am 19. Januar mit einem Protestbrief zum vorsätzlichen Massenmord an mindestens 109 Bergleuten an die Regierung und den Präsidenten Südafrikas, Cyril Ramaphosa, an die Regierung der Nordwest-Provinz Südafrika sowie an die Botschaft Südafrikas in Deutschland.

Von Dokumentiert Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft Marikana

Wir klagen den vorsätzlichen Massenmord an mindestens 109 Bergleuten durch die Regierung Südafrikas an!

 

Die ganze Welt musste dieser Tage mitansehen, wie halbverhungerte und tote Bergleute aus der Mine in Stilfontein bei Johannesburg geborgen wurden. Die Verantwortung dafür trägt die Regierung Südafrikas, namentlich Präsident Cyril Ramaphosa, staatliche Ministerien und die Polizei!

 

Trotz allen Flehens und aller Proteste von Angehörigen und Helfern verweigerte die Regierung monatelang Rettungsmaßnahmen für Tausende eingeschlossene Bergleute. Im Gegenteil, sie schickte sie wissentlich in den Tod. Das geht direkt auf den Präsidenten Südafrikas, Cyril Ramaphosa (ANC) zurück, der die Mine in Stilfontein als „a Crime scene", einen Tatort bezeichnete. Khumbudzo Ntshavheni (ANC), Ministerin im Präsidialamt, sprach die menschenverachtende, faschistische Denkweise gegenüber den migrantischen Bergleuten offen aus: „Es sind Kriminelle. Wir werden ihnen nicht helfen. Wir werden sie ausräuchern!“¹ Und der Polizeiminister Senzo Mchunu (ANC) verkündete „No mercy – keine Gnade!“

 

Das war die öffentliche Ankündigung des Massenmords, die auch damit verbunden war, die Solidarität und Hilfe vieler Freiwilliger zu kriminalisieren und zu sabotieren!

 

Wie tief ist der ANC, eine einstige Befreiungsorganisation, in seiner hysterischen Hetze gegen Migranten gesunken! Wer bedingungslos die Interessen des Kapitals vertritt, sogar mit Faschisten eine Regierung bildet, ist auch fähig, wissentlich unschuldige Menschen zu ermorden. Solche Leute öffnen der Errichtung des Faschismus in Südafrika Tür und Tor! Das Massaker von Stilfontein wird als ewiger Schandfleck des ANC in die Geschichte eingehen!

 

Heuchlerisch wird die Verweigerung der Hilfe als Maßnahme im Kampf gegen den illegalen Bergbau auch noch als allgemeines Interesse des südafrikanischen Volkes dargestellt. So behauptet Bergbauminister Gwede Mantashe auf X: „Illegaler Bergbau untergräbt die Errungenschaften von Freiheit und gemeinsamem Wohlstand und untergräbt letztlich unsere verfassungsmäßige Demokratie“.²

 

Um wessen Freiheit und Wohlstand geht es und was heißt überhaupt illegaler Bergbau? Bergbaumonopole besitzen die Freiheit, ihre Goldminen zu schließen, wenn diese nicht mehr genug Profit abwerfen, und tausende Bergleute auf die Straße zu werfen. Illegal ist es dagegen, wenn die Bergleute auf eigenes Risiko und unter Lebensgefahr in die stillgelegten Minen steigen und nach Gold graben.

 

Die ANC-Regierung bekämpft die migrantischen Bergleute aus politischen und ökonomischen Interessen. Sie betreiben mit dem Narrativ der „kriminellen Migranten“ Spaltung, um den Protest und Kampf gegen ihre eigene volksfeindliche Politik zu zersetzen. Zugleich wollen sie nicht zusehen, wenn Gewinne außer Landes fließen. „Der Regierung und der Branche entgehen dadurch jedoch nach Schätzungen eines Industrieverbands jährlich mehrere Hundert Millionen Dollar an Umsätzen, Steuern und Lizenzgebühren.“³ Dieser kapitalistischen Logik folgend wurde die Aktion gegen die Bergleute „Operation Vala Umgodi – schließt das Loch“ genannt!

 

Seit November 2024 berichtete die Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft Marikana über dieses Verbrechen, machte es in Deutschland und gegenüber Partnerorganisationen bekannt, initiierte Spendensammlungen und schickte Solidarität an die Bergleute, die Helfer, Gewerkschafter und NGO’s in Stilfontein.

 

Anfang Dezember 2024 protestierten wir gegenüber der Regierung der Nordwest-Region in Südafrika aufs Schärfste gegen dieses menschenverachtende Vorgehen gegenüber den eingeschlossenen Bergleuten – keine Reaktion.

 

Die Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft fordert:

  • Die Verantwortlichen für diesen Massenmord müssen sich vor Gericht verantworten und von ihren Posten zurücktreten! Allen voran Präsident Cyril Ramaphosa, Präsidialamtsministerin Khumbudzo Ntshavheni, Bergbauminister Gwede Mantashe und Polizeiminister Senzo Mchunu!
  • Ernsthafter Versuch der Bergung aller Toten an Schacht 10 und 11 durch professionelle Helfer!
  • Freilassung, Straffreiheit Arbeits- und Aufenthaltsrecht für die geretteten migrantischen Bergleute!
  • Entschädigung für die Familien der Opfer! Würdevolle Bestattung der Opfer auf Kosten des Staates!
  • Psychologische Betreuung für alle traumatisierten Helfer!
  • Keine Kriminalisierung von MACUA und anderen Helfern!