Automobilindustrie

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Luxusstrategie von Mercedes scheitert an kapitalistischen Krisen

Der Vorstand von Mercedes verkündete im Mai 2022 seine Luxusstrategie. Mit der Konzentration auf hochpreisige Limousinen versprach er sich eine weitere Steigerung der Profite; und mit der Abkoppelung vom konjunkturanfälligen Massenmarkt eine krisensichere Geschäftsentwicklung. Doch die kapitalistische Krisenwirklichkeit hat diese spekulativen Pläne zum Scheitern gebracht. Die Konsequenzen will Mercedes auf die Arbeiter abwälzen.

Korrespondenz aus Stuttgart

Nicht nur, dass 2024 drei Prozent weniger PKW verkauft wurden. Auf dem für Mercedes wichtigsten Markt, China, auf den gut ein Drittel des Gesamtabsatzes entfällt, gingen die Verkäufe sogar um sieben Prozent zurück. Und das obwohl der Automarkt dort um fünf Prozent zulegte. Profitiert haben davon chinesische Autokonzerne mit hochwertigen und oft auch technologisch überlegenen Modellen, zu deutlich günstigeren Preisen. Mercedes ist also im internationalen Konkurrenzkampf zurückgefallen.

 

Auch in Deutschland floppten vor allem die Luxusmodelle der S- und E-Klasse, deren Verkäufe um 14 Prozent zurück gingen. Eingebrochen ist auch der Verkauf der meist sündhaft teuren Elektroautos um 23 Prozent. Die wieder gesunkene Elektroquote bringt den Konzern unter Druck, um die verschärften Flottengrenzwerte der EU erreichen zu können.

Die Zeche sollen die Arbeiter zahlen

Mercedes wälzt diese Krisenlasten auf die Arbeiter ab. So wird seit Anfang Oktober die S-Klasse, wie auch das vollelektrische EQS Modell in Sindelfingen nur noch im Einschichtbetrieb produziert. Hunderte von Leiharbeitern wurden und werden entlassen.

 

Der Vorstand kündigte im November das Programm 'Next Level Performance' (NLP) an, mit dem fünf Milliarden Euro bis 2027 an Kosten für Löhne und Arbeiter eingespart werden sollen. In den Medien wird bereits von 15 – 20.000 Arbeitsplätzen gesprochen, die vernichtet werden sollen.

 

Mercedes dementierte dies und verwies auf die Beschäftigungssicherung, um die Beschäftigten zu beruhigen und vom Kampf abzuhalten. Doch hat nicht VW gezeigt, was solche Versprechungen Wert sind? Und warum sollen die Arbeiter abwarten, bis der Vorstand mit den Personalabbau-Zahlen herausrückt? Intern werden doch bereits Management-Teams eingesetzt, die alle Bereiche „ohne Tabus“ durchleuchten sollen.

 

Diskutiert in den Abteilungen und auf Vertrauensleuteversammlungen, wie den Kampf führen. Dabei stehen wir nicht allein. Die Solidarität der VW- oder Boschkollegen und die Unterstützung und das Knowhow der Betriebsgruppen der MLPD haben wir. Deshalb: Gemeinsam im Kampf gegen die Angriffe der Monopole und den von ihnen von einer neuen Regierung geforderten reaktionären Wende!