Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Gedenken 2025 in Gelsenkirchen
Ohne Angst, ohne Schwankung, die Revolution vertreten! Ohne Berührungsängste zu Bündnissen bereit sein!
Das jährliche Gedenken an die drei Revolutionäre Wladimir Iljitsch Uljanow - besser bekannt als Lenin, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg fand dieses Jahr am 12. Januar auch zum dritten Mal in der Arbeiterstadt Gelsenkirchen statt. Aufgerufen dazu hatte das Internationalistische Bündnis / Emscher-Region. Wir veröffentlichen Auszüge der dort gehaltenen Rede von Monika Gärtner-Engel, Co-Präsidentin der United Front und Hauptkoordinatorin der ICOR:
Lenin lehrt uns: Ohne Angst, ohne Schwankung, die Revolution vertreten! Und: Ohne Berührungsängste zu Bündnissen bereit sein!
Liebe Freundinnen und Freunde!
Lenin, Liebknecht und Luxemburg waren flammende Internationalisten. Im heutigen Block des Internationalistischen Bündnisses in Berlin für Lenin, Liebknecht und Luxemburg beteiligen sich Kolleginnen und Kollegen aus der Türkei, aus Rojava - die Kurdinnen und Kurden -, aus Palästina, aus dem Iran, aus Polen, aus Frankreich, aus Belgien, aus Israel, aus Syrien und anderen. Aus bestimmt insgesamt 15 Ländern kommen sie, denn der Gedanke des Sozialismus und der Zukunft ist international! Eine sozialistische Befreiung kann letztlich nur eine internationale, weltweite Befreiung sein von Ausbeutung, Unterdrückung, imperialistischen Krieg, Faschismus und globaler Umweltkatastrophe.
Wer als demokratischer Mensch gestern Alice Weidels Rede beim AfD-Parteitag gehört hat, dem lief es kalt den Rücken runter. Sie sagt: Alle Grenzen zu! Ich stehe zur Remigration! Wenn wir das Ruder in der Hand haben, werden wir alle diese Windräder der Schande abreißen! Die faschistischen Parolen, diese Politik, diese antikommunistische Aggressivität, die sie gestern zum Ausdruck gebracht hat, müssen uns alle herausfordern zu sagen: Kampf dem Faschismus! Kampf der Vorbereitung des Weltkriegs! Kampf der akuten Gefahr, die hier die Menschheit bedroht!
Das eine sind ihre politischen Ziele. Aber was ist das für eine Denkweise, die sie verbreitet? Es ist die Denkweise des Egoismus: Mein Land zuerst! Mein Standort zuerst! Für die Arbeiter soll gelten: Meine Fabrik zuerst! All das immer auf Kosten der anderen Leute, Belegschaften, Länder. Dem setzen wir die internationale Solidarität, den Zusammenhalt und die internationale sozialistische Revolution entgegen, die den imperialistischen Verbrechen ein Ende setzt.
Wenn wir vom flammenden Internationalismus von Lenin, Liebknecht und Luxemburg lernen und selbst flammende Internationalisten werden, dann gibt uns Lenin eine sehr wichtige Leitlinie. Er sagt: Wir dürfen trotz allen Gegenwindes nie einen Hehl aus unserer internationalistischen Überzeugung machen. Rückblickend schrieb er: 1914 waren wir einzig alleine mit unserer Position: Der Krieg muss beendet werden - durch die proletarische Revolution! Aber schon 1917 wurde es Wirklichkeit. Also: Immer mit Rückgrat zu seinen Grundsätzen stehen – gegen jeden antikommunistischen Gegenwind! Offensiv vertreten, was unsere Position und was unsere Richtung des proletarischen Internationalismus ist!
Aber er hat auch gesagt: Leute, wir müssen Bündnisse eingehen! 1915, bei der Zimmerwalder Konferenz, war er zusammen mit Christen, mit Pazifisten, mit den unterschiedlichsten Menschen – auch aus den sozialdemokratischen Parteien, die gemerkt haben: Die Burgfriedenspolitik ist falsch. Sie kamen aus den unterschiedlichsten Ländern. Seine Position von der Beendigung des Krieges durch die proletarische Revolution kam nicht durch. Es wurde eine Resolution vorgeschlagen, die, wie Lenin sagte, von Inkonsequenz und Ängstlichkeit geprägt war. Viele Bolschewiki haben anfangs gesagt: „Das unterschreiben wir nicht!“ Sie kritisierten, dass der pazifistische Einfluss nicht überwunden sei und fragten Lenin: Sollen wir etwa diese, von Inkonsequenz und Ängstlichkeit geprägte Resolution unterschreiben? »Ja«, überzeugte sie Lenin: »wir sollen sie unterschreiben. Denn sie ist ein Schritt vorwärts auf dem Weg, dass sich Teile der Massen von der Burgfriedenspolitik lösen, von der Anhängerschaft an die Kriegspolitik der Führung der Sozialdemokratie!« So wurde es gemacht und so wurde diese Zimmerwalder Konferenz ein großer Schritt vorwärts.
Diese Dialektik müssen wir heute noch besser lernen: Klar, ohne Angst, ohne Unklarheit und Schwankung unsere Standpunkte vertreten! Und dann auf der Grundlage klarer Positionierung offen sein, breite Bündnisse zu schließen. Keine Berührungsängste haben. Verantwortung für den überparteilichen Zusammenschluss übernehmen und selbst auch von anderen lernen!
Unsere feste Grundüberzeugung des Internationalismus kann sich nie nur in Worten, muss sich auch in die Tat umsetzen! Als Co-Präsidentin der United Front und als Hauptkoordinatorin der ICOR möchte ich euch drei Dinge ans Herz legen: erstens ruft die United Front am Tag der Amtseinführung von Donald Trump, am 20. Januar, überall auf der Welt, eine Botschaft der Kampfansage an Donald Trump und den US-Imperialismus zu schicken! Jeder nach seinen Ideen und Möglichkeiten.
Das Zweite: Wir stehen fest an der Seite der Bergleute in Stilfontein und in Georgien, die kämpfen und für die wir gerade auch eine Spendensammlung machen.
Zum Dritten möchte ich euch Grüße übermitteln: aus dem Al-Awda-Krankenhaus in Gaza. Wie ihr wisst, hat die ICOR einen Solidaritätspakt abgeschlossen. Und ich hatte ein Videogespräch mit Dr. Al-Rafah, der der Generaldirektor dieses Netzwerks ist. Er sagt, dass diese Zeiten hart wie nie zuvor sind. Tagtäglich werden die besten Freunde, die Ärzte, die Krankenschwestern, ermordet. Das israelische Militär schießt auf alles, was sich bewegt – auch in den Krankenhäusern. Es ist die schwerste Situation, aber ihre Botschaft lautet: Wir geben nie auf! Unsere Devise ist: Wir bleiben trotz Bombardement, solange noch ein einziger Palästinenser unsere Hilfe braucht. Selbstlosigkeit ist gefragt! Und er bekräftigt: Unsere stärksten Verbündeten sind unsere Freunde in aller Welt. Das palästinensische Volk wird der ICOR aufgrund des Solidaritätspakts auf immer in Freundschaft verbunden sein.
In diesem Sinne Lenins, Liebknechts und Luxemburgs: Hoch die internationale Solidarität! Proletarier aller Länder vereinigt euch! Denn die Arbeiterklasse der Welt, das internationale Industrieproletariat, ist die führende Kraft und muss die führende Kraft werden in diesem Kampf! In diesem Sinne: euch allen ein herzliches Glück Auf für diesen Tag.