Palästina / Israel
Erste Geiseln und Gefangene ausgetauscht – Medienberichte dienen großteils Netanjahu
Die Berichterstattung in den bürgerlichen Massenmedien überschlägt sich: Freigelassene israelische Geiseln, die von ihren strahlenden Angehörigen umarmt werden, auf allen Kanälen! So schön es ist, dass diese Menschen entlassen worden sind und so sehr es richtig ist, sich mit den Angehörigen und den Freigelassenen zu freuen: Das hier ist eine Medieninszenierung, um die Regierung des Faschisten Netanjahu aufzuwerten.
Während lange Berichte über die drei freigelassenen israelischen Frauen - denen zu wünschen ist, dass sie die Zeit ihrer Geiselhaft psychisch gut verarbeiten - gebracht werden, kommen die 90 Frauen und Minderjährigen, die der israelische Staat entlassen hat, nur in kurzen Berichten vor. Nebensächlich ebenfalls, dass deren Freunde und Angehörige von israelischen "Sicherheitskräften" mit Gummigeschossen beschossen wurden, um sie auseinanderzutreiben.
Derweilen erklärt Netanjahu selbst schon, dass ein geringster Verstoß gegen die Waffenruhe zur sofortigen Wiederaufnahme des Krieges führen würde. Wir erinnern uns: Die israelische Armee verletzt die Waffenruhe im Südlibanon in schöner Regelmäßigkeit. Konsequenzen? Keine! Sicher ist diese Wortwahl Netanjahus auch den Spannungen innerhalb seines Regierungsbündnisses geschuldet: Der faschistische Polizeiminister Ben-Gvir tritt mit seinen Leuten aus der Regierung aus und versucht möglichst, andere Regierungsmitglieder nachzuziehen. Das könnte für Netanjahu innenpolitisch zu einem Problem werden. Dass er mit einer Fortführung des Krieges droht, ist kein Wunder. Schließlich dient der komplette Krieg gegen Gaza, der Völkermord an den Palästinenserinnen und Palästinensern, das Versprechen an zionistische Siedler, sie im Gazastreifen anzusiedeln, nichts anderem als seinem politischen Überleben.
Die Berichterstattung der bürgerlichen Massenmedien dient allein Netanjahu. Die Solidarität der Massen weltweit gehört dem Freiheitskampf des palästinensischen Volkes und den werktätigen Massen in Palästina wie Israel. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.