Südafrika
Neues aus Stilfontein - Eingeschlossene Bergleute werden in den Tod getrieben
Die Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft "Marikana" informiert über die weitere dramatische Entwicklung und Situation der eingeschlossenen Bergleute in Stilfontein: "Endlich Rettung der eingeschlossenen Bergleute in Stilfontein? Nein. Hunderte von Menschen werden wissentlich von der südafrikanischen Regierung in den Tod getrieben ...
Seit Weihnachten haben die Eingeschlossenen an Schacht 11 keine Nahrung und kein Wasser mehr erhalten. Jede Kommunikation mit ihnen ist abgebrochen. Ein Bulldozer der Polizei hatte - trotz der Bitten und Warnungen der Helfer - die Betonblöcke zerstört, an denen die Seilkonstruktion befestigt war. Jetzt lässt die Polizei niemanden mehr in die Nähe des Schachts.
Der letzte Kumpel, der vor einigen Tagen aus Schacht 10 hochgeklettert war, sagte, dass 30 Tote an Schacht 11 liegen und 700 - 900 Leute. Sie haben keine Batterien mehr, sie sitzen im Dunkeln.
Mit dem Seil war es möglich, dass 40 - 50 Freiwillige ein bis zwei Menschen täglich hochzogen, während die Bergbaugesellschaften das ganze technische Equipment für schnelle, vollständige Rettungsaktionen haben wie Hebeeinrichtungen, Kabelwinden, Stahlseile etc. Die Regierung müsste das nur anfordern.
MACUA (Mining affected Communities in Action) hatte sich an das Verfassungsgericht gewandt mit dem Antrag, dass sofort, binnen 2 Stunden, alle nötigen Rettungsmaßnahmen in die Wege geleitet werden. Ihr Antrag enthält Zeugenaussagen von Geretteten über die verzweifelte Situation unter Tage, z.B. wie sie Zahnpasta mit Toilettenpapier, Kakerlaken und Leichenteile aßen, Grubenwasser tranken, wie sie ihre Kollegen verhungern sahen. Der Anwalt der Regierung sagt dazu, dass MACUA mit emotional aufgeladener Rhetorik Mitgefühl für die unglücklichen Umstände erheischen will, die die illegalen Bergleute sich selbst geschaffen haben.
Der Gerichtshof lässt sich Zeit mit seinem Urteil."