Fluchtkatastrophe
Jeder sechste Migrant ertrinkt bei Überfahrt auf die Kanaren
Nachdem die Fluchtwege über das Mittelmeer zunehmend versperrt sind, nimmt die Zahl der Menschen zu, die eine Überfahrt von Westafrika zu den Kanarischen Inseln wagen. Dieser Seeweg gilt als eine der gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Zwar haben letztes Jahr laut spanischem Innenministerium fast 48.000 Flüchtlinge die Kanaren erreicht - 17,4 Prozent mehr als 2023 und ein neuer Höchstwert. Allerdings schätzt die spanische Hilfsorganisation Caminando Fronteras, dass dabei mindestens 9.757 Menschen ums Leben kamen. Die UN-Flüchtlingsorganisation IOM zählte nur 696 Todesfälle. Caminando Fronteras stützt sich im Unterschied dazu auf direkte Aussagen von Überlebenden und Kontakte zu den Familien der Migranten. Das ergibt ein wesentlich realistischeres, erschreckendes Bild.