Frankreich
Jean-Marie Le Pen ist tot, nicht der Faschismus!
Den folgenden Beitrag hat eine Genossin der Union Prolétarienne Marxiste-Léniniste aus Frankreich (UPML) - Mitgliedsorganisation der revolutionären Weltorganisation ICOR - geschrieben:
Jean-Marie Le Pen ist in dieser Woche im Alter von 96 Jahren verstorben. Er verkörperte wie kein anderer den Faschismus in Frankreich. Rassismus, Homophobie und Antisemitismus waren ihm sein Leben lang Richtschnur.
Unterstützung des französischen Kolonialreichs
Nach dem Jurastudium meldete sich der junge Le Pen freiwillig zum Kriegsdienst in Indochina. Sein Antikommunismus motiviert ihn, gegen die „Roten“ der vietnamesischen Befreiungsarmee zu kämpfen. Er beklagt die Niederlage der Kolonialherren, als Frankreich sich aus dem Land zurückziehen muss.
In Indochina und später in den Schlachten um den Suezkanal und in Algerien festigen sich seine antikommunistischen und anti-gaullistischen Überzeugungen. Er war einer der grausamen Folterknechte während des algerischen Unabhängigkeitskriegs. Als er 1962 nach Paris zurückkehrte, sagte er: „Ich habe gefoltert, weil es notwendig war.“
Verteidigung des Hitler-Faschismus bis zum bitteren Ende
Als glühender Befürworter des französischen Algerien und enger Vertrauter nationalistischer Kreise gründete Le Pen zusammen mit anderen Ultrarechten und Faschisten wie dem ehemaligen Waffen-SS-Mann Léon Gaultier 1972 den Front National (FN) und war sein Vorsitzender bis 2011. Le Pen verteidigte natürlich den französischen Kapitalismus und Imperialismus. Er wusste durch seine provokanten Stellungnahmen Schlagzeilen in den Medien zu machen. 2005 erklärte er in der faschistischen Zeitschrift Rivarol, dass die deutsche Besatzung Frankreichs nicht „besonders unmenschlich“ gewesen sei, und leugnete damit die Verwüstungen und Massaker, die gewaltsame Unterdrückung jeglichen Widerstands und die Verfolgung der Juden in Frankreich. Mehrfach wird er verurteilt, weil er die Verbrechen gegen die Menschlichkeit bestritten hatte. ...
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