Klimaziele

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Agora-Bilanz nüchtern beurteilen!

In einer Analyse von Anfang Januar bescheinigt die Denkfabrik „Agora Energiewende“ der Bundesregierung, dass sie ihre eh ungenügenden CO2-Ziele 2024 erreicht hat. Insgesamt wurden in Deutschland 656 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen; knapp drei Prozent weniger als im Vorjahr.

Von dr
Agora-Bilanz nüchtern beurteilen!
(foto: gemeinfrei)

Dass der Ausstoß das dritte Jahr in Folge gesunken ist, liegt in erster Linie an der seit 2018 ausgebrochenen Weltwirtschafts- und Finanzkrise, dem Zuwachs an erneuerbaren Energien und gering am milden Winter und gestiegenem Stromimporten. Ein Teil der Rückgänge ist also nur ein kurzfristiger Effekt. 

 

Bezogen auf 1990 sind es 48 Prozent weniger, wobei auch die Demontage der DDR-Industrie einen wichtigen Beitrag leistete. 80 Prozent der fallenden Emissionen stammen aus dem Energiesektor. 55 Prozent des Bruttostromverbrauchs decken inzwischen die erneuerbaren Energien, immer weniger Kohle. Vor allem mit einem Rekordzubau von 16 Gigawatt Photovoltaik durch Dach-, Balkon- und kommunale Anlagen haben die Massen 2024 zur Senkung beigetragen. Die Monopole mit hohem Energieverbrauch stießen dagegen drei Millionen Tonnen CO2 mehr aus. Bezogen auf die EU-Ziele hat Deutschland allerdings die EU-Klimaziele um 12 Millionen Tonnen CO2 gerissen.


Das im „Klimaschutzgesetz“ festgelegte Unterziel im Gebäudebereich wurde durch das Desaster um die Wärmepumpen um 9 Millionen Tonnen CO2 überschritten, beim Verkehr durch das Festhalten am Verbrennermotor sogar um 19 Millionen Tonnen. Die Senkung der Treibhausgase bis 2030 um 65 Prozent steht so in den Sternen und bleibt eh deutlich unter den Möglichkeiten und Erfordernissen. Nicht zuletzt produzieren die deutschen Monopole immer mehr in Ländern, wo sie die Emissionen in die Höhe treiben. Eine nur nationale Betrachtung verstellt deshalb den Blick!