Filmtipp
Sehenswert: „Die Saat des heiligen Feigenbaums“
Bei den 77. Filmfestspielen von Cannes wurde der Film "Die Saat des heiligen Feigenbaums" von Mohammad Rasoulof mit viel Beifall bedacht, von der Presse international gefeiert und mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet.
Der iranische Regisseur musste wegen massiver Repressalien des faschistischen Regimes sein Land verlassen. So kam es, dass "Die Saat des heiligen Feigenbaums" Deutschlands Oscarbeitrag in der Kategorie „Bester internationaler Film“ wurde.
Der Film spielt in der Zeit der sich entwickelnden Massenproteste unter dem Motto „Frau, Leben Freiheit“ nach der Ermordung von Masha Amini im Iran. Er zeigt die ganze Brutalität, die Funktionsweise der faschistischen Herrschaftsausübung, ohne Resignation zu verbreiten. Der Mut und auch der Humor, mit dem die Frauen zum politischen Bewusstsein und Selbstbewusstsein erwachen, prägt den Film.
„Weg mit dem Gottesstaat“ ist das zentrale Anliegen, der Kampf um Demokratie und Freiheit, gegen den Faschismus. Mit 168 Minuten ist der Film lang, aber nie langweilig. Bis zum Schluss wird die Spannung aufrechterhalten, wie die erzählte Geschichte wohl ausgeht.
Der Regisseur sagt: „Andere politische Häftlinge und ich verfolgten den sozialen Wandel aus dem Gefängnis heraus. Während die Proteste signifikante Ausmaße annahmen, waren wir fasziniert von der Größe der Proteste und dem Mut der Frauen. Gleich nach meiner Entlassung wollte ich mit meinem neuen Film beginnen, um diese Bewegung zu unterstützen. Während der Dreharbeiten hing die Angst, verhaftet zu werden, wie eine dunkle Wolke über der Gruppe, aber am Ende war ihr Mut die treibende Kraft für uns alle, weiterzuarbeiten.“