Dokumentiert von der Webseite des Revolutionären Weg
Leserbrief zur Frage der Religion
Auf ihrer Webseite veröffentlicht die Redaktion des theoretischen Organs der MLPD, des Revolutionären Weg, Briefwechsel aus der theoretischen Arbeit der MLPD und Lesermeinungen dazu.
Ein Leser aus Mecklenburg-Vorpommern hat zum Buch "Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur" von Stefan Engel und Monika Gärtner-Engel (RW 39) speziell zur Frage der Religion geschrieben:
(...) Mir ist eingefallen, dass mir zu DDR-Zeiten eine Schrift von Lenin zugänglich war, in der er beschreibt, welche Eigenschaften es braucht, um die kommunistische Gesellschaft vorzubereiten. Klatsch und Tratsch, wie sie Social Media hochzüchtet, gehörten jedenfalls nicht dazu. Vielleicht nicht ohne Grund.
Wie im Film »Einer trage des anderen Last« zu sehen war, war der Vertreter des Glaubens mit dem Marxismus mehr vertraut als der Kommunist selbst und Letzterer durch die Verteufelung des religiösen Idealismus zudem voreingenommen.
Der neue RW (Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur, Anm. RW-Redaktion) setzt sich mit den Religionen ideologisch auseinander. Das ist gegenüber der vorherigen Praxis eine neue Qualität. Wer die Freiheit der Religion im Sozialismus will, muss sich mit den Christen eine gemeinsame Grundlage erarbeiten, anstatt wie Ulbricht oder Honecker sie zu gängeln oder mit Hilfe der Stasi vor seinen Karren zu spannen. Das hilft auch, einem Kalten Krieg auf der Kanzel vorzubeugen, den es hier gab. Um die Lehre von der Denkweise zu unterstreichen, wäre es gut, die Eigenschaften, die Lenin als Voraussetzung für den Kommunismus umrissen hat, in der »Rote Fahne« darzustellen.
Lenins Werke fielen den »Bücherverbrennungen« in der Wende leider zum Opfer. Weil sie keine ISBN-Nummer haben, wie der neueste Klatsch und Tratsch aus dem Westen, sind sie in Bibliotheken nicht mehr gelistet. Meines Erachtens hat der Klassenfeind Lenin sehr genau studiert, um zu wissen, welche Eigenschaften er hochzüchten muss, um das Ende des Kapitalismus möglichst lange hinauszuzögern oder im Falle einer Revolution diese in ihr Gegenteil verwandeln zu können. Das Volk hingegen soll offenbar nicht wissen, wie es sich erlösen kann. Indexe wie im finsteren Mittelalter. Aber Marx und Lenin wären wohl kaum »Männer des Jahrhunderts oder Jahrtausends«(?) geworden, wenn die Volksmassen sie auf der Suche nach einem Ausweg aus dem imperialistischen Sumpf nicht dazu gemacht hätten.
Das gibt Grund zur Hoffnung.
Es grüßt euch A. aus Mecklenburg
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