Verallia Essen-Karnap

Verallia Essen-Karnap

Berichte und Meinungen aus den Redaktionen

Die Reaktionen der „Karnaper Flaschenpost“, der Zeitung von Kollegen für Kollegen bei Verallia in Essen-Karnap schreiben:

Aus Kollegenzeitung „Karnaper Flaschenpost“

„Bei uns werden die Leute gefragt, ob sie Sonderschichten machen. Erst sollen möglichst viele gehen und der Rest soll Sonderschichten machen. Hat aber kaum jemand gemacht. Wir haben abgelehnt, samstags zu kommen. Wir waren ja schon fast geschockt, dass unser Betriebsrat mal eine richtige Entscheidung getroffen und Sonderschichten abgelehnt hat“ (Redaktion 3)


„Mit der Kokerei wurden Verträge für Gaslieferungen bis 2030 geschlossen. Heißt das, das Werk bleibt so lange erhalten? Oder ist trotzdem schon vorher Schluss? Ich fürchte es.“ (Redaktion 4)


„Es wurde jahrelang an der falschen Ecke gespart. An Wartungen oder Ersatzaggregaten. Jetzt stehen ständig Maschinen, gibt es Schäden. Wenn drei Schichten stehen, ist das ein Schaden von 100.000 Euro. Die Arbeiter sind nicht schuld!“ (Redaktion 4)

 

„Die reden über Rente mit 70. Man bräuchte heute Rente mit 60 oder 55 für Schwerarbeiter.“ (Redaktion 4)

 


"Fünf bis zehn Jahre Erfahrung braucht man, um bei uns ein richtig guter Maschinenführer zu sein. Sollen das künftig Leiharbeiter schaffen? Das funktioniert nicht.“ (Redaktion 4)


„Ich habe mich mit der Firma geeinigt. Ich gehe davon aus, dass die Firma bald dichtmacht. Da nehme ich lieber die Abfindung.“ (Redaktion 8)


„Von den Putzfrauen in der Raucherecke erfährt man mehr als vom Betriebsrat!“ (Redaktion 3)


„Wir wurden gefragt, was eine Redaktion ist. Jede Redaktion ist ein Kollege oder eine Kollegin, die ihre Positionen an die Flaschenpost schreiben. Nicht immer schreibt jeder was, aber immer kommen neue dazu. Macht mit bei der Flaschenpost! Wo kann heute noch das gesagt werden, was gesagt werden muss? Alles wird streng vertraulich gehandhabt.“ (Verteilerredaktion)


„Wo ist eigentlich die AfD, wenn's um unsere Arbeitsplätze geht? Die hab ich noch nie am Werkstor gesehen. Angeblich ist sie doch für die Arbeiter da. Ich brauche sie nicht.“ (Redaktion 3)


„Wir haben einen guten Standort. Hafen, Autobahnanschluss, Metropole Ruhr. Das ist dem Vorstand anscheinend nicht bewusst. Nicht mal Stauder (Essener Privatbrauerei, Anm. Rote Fahne Redaktion) nimmt von uns ab. Wahrscheinlich ist die Qualität zu schlecht. Das wird noch schlimmer werden, wenn es so weitergeht.“ (Redaktion 3)


„Zu Anschlägen wie Mannheim oder Solingen: Ich bin auch gegen den politischen Islam. Aber Leute wie der Stürzenberg, das sind selber Faschisten, die Hetze verbreiten.“ (Redaktion 4)


230 Millionen für ein Werk in Italien, aber die fünfte Schicht ist zu teuer. Hiermit rufe ich alle meine Kollegen auf, zu streiken, um Solidarität und Zusammenhalt zu zeigen. Alle Wannen stehen still, wenn die Belegschaft das will.“ Redaktion 3)