Türkei / Rojava / Syrien

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Wie Erdoğan seine Landsleute indoktriniert

Kürzlich hatte ich ein Gespräch mit einem Bekannten, einem türkischen Kollegen und Bosch-Arbeiter, über die Kriege und die neue Lage in Syrien:

Korrespondenz aus Stuttgart

Er erklärte mir, Erdoğan wolle überall nur Frieden. Dafür versuche er, zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln. In Nordsyrien (Idlib, Afrin und TalAbyad) sei die Türkei 2019 einmarschiert, weil sie um Hilfe gebeten wurde. "Von wem?", frage ich. "Von den Leuten", meint er.

 

Die Türkei habe niemals den IS oder Al Nusra unterstützt. Den IS habe die Türkei besiegt, nicht die Kurden. Mit den Kurden wolle Erdoğan wie mit allen Menschen in Frieden leben. Aber die Kurden bzw. die PKK würden Dörfer überfallen und immer wieder angreifen. Die "Terroristen" kämen aus Rojava und dem Irak über die Grenze und würden auf türkische Soldaten schießen. Darum müssten sie vernichtet werden. Sie sollten abhauen, irgendwohin.

 

"Die Terroristen (Kurden, PKK, Anm. d. Autors) wollen jetzt auch Syrien kaputt machen. Deshalb müssen wir da jetzt reingehen. Natürlich sollen alle Imperialisten Syrien verlassen, Russland und die USA, die die kurdischen Terroristen mit Waffen versorgen." Türkischen Imperialismus - Krieg, um an die syrischen Ölquellen zu kommen? Gibts nicht, nur den reinen Friedenswillen.
 
So brutal wird die völkerrechtswidrige militärische Invasion der Türkei nach Nord- und Ostsyrien mit kompletter Verdrehung der Tatsachen propagandistisch vorbereitet.