VW-Weihnachten 2024
Wasser predigen ... und selbst Wein trinken
„An ihrer Lebensweise sollt ihr sie erkennen“ (frei nach Matthäus, Kap.7 Vers 16): Die Führer des christlichen Abendlandes, die da ausgezogen sind, die Neuwahlen im Februar 2025 zu gewinnen.
Sollten die Ankündigungen von Merz und Co. zur Kriegsertüchtigung mehr als nur Stimmenfang von Rechts sein? Sind sie tatsächlich entschlossen, sehenden Auges die Menschheit weiter bis in den Abgrund der Vernichtung der Existenzgrundlagen durch globale Umweltkatastrophe und einen Dritten atomar geführten Weltkrieg zu führen? Schwer zu glauben?
Wasser predigen ...
Die Monopole lassen ihnen keine Wahl. Im sechsten Jahr der Weltwirtschafts- und Finanzkrise bilden die Konzernspitzen von Volkswagen und Stahl die Vorreiter der Wende zur reaktionären Wirtschaftspolitik mit Massenentlassungen, Stilllegungen und Kürzungen. Und dieser Politik entspricht auch die Dekadenz ihrer individualistischen und egoistischen bürgerlichen Denk- und Lebensweise, die als Grundlage für nationalistisches und völkisches Denken jetzt offener propagiert wird.
Die hoch entwickelte digitalisierte und computergestützte Automobilproduktion hat inzwischen alle Voraussetzungen geschaffen, höchst effektiv und nachhaltig Autos nach dem realen Bedarf herzustellen, statt unverkäufliche Modelle auf Halden zu lagern bzw. zu verschrotten. Doch unter der Produktionsweise des Maximalprofits und des Konkurrenzkampfes wird diese technische Neuerung für eine exzessive Denk- und Lebensweise mit einer Nach-mir-die Sintflut-Mentalität von den Monopolen angeboten.
… und selbst Wein trinken
Während Olaf Källenius (Mercedes-Benz mit 12,7 Millionen Euro Jahresgehalt) und Oliver Blume (VW mit 10,3 Millionen Euro Jahresgehalt) gleichlautend einen langfristigen harten Sparkurs mit massiven Lohn- und Gehaltskürzungen bei den Beschäftigten fordern, kennt bei ihresgleichen der Luxus keine Schamgrenzen des „Ich-Zuerst“: „Das Auto von der Stange war gestern“, erklärt der Geschäftsführer von press-inform Stefan Grundhoff¹. BMW, Mercedes, Porsche oder Range Rover „verwandeln Autos in wahre Kunstwerke der persönlichen Freiheit (…) maximale Individualität ist das neue Statussymbol“. Auch VW hat mit „Volkswagen R“ eine „eigenständige Business Unit (…) für das Individual-Auto“² aufgebaut. Der Einbau erfolgt am Band in Wolfsburg und Dresden.
Den Wünschen sind kaum Grenzen gesetzt. So kann man beim Range Rover aus mehr als 10.000 Lacken den passenden Lack zur Nagel- oder Haarfarbe aussuchen. Oder bei Mercedes höchste Handwerkskunst mit Intarsien in den Holzleisten, dem Familienwappen im Lederhimmel usw. ordern. Aufpreise von 280.000 bis 400.000 Euro sind keine Seltenheit.
Mit der reaktionären Wende zur offenen Klassenkonfrontation setzen auch offene Arbeiterfeinde wie FDP-Lindner auf neue Zeiten, wo er kein peinliches Coming-Out als Porsche-Fahrer mehr über sich ergehen lassen muss. Und Blackrock-Merz will ungeniert und standesgemäß der Masse der 59-Euro-Ticketfahrer seine frohe Botschaft im Privatflugzeug von hoch im Himmel verkünden. Dabei sind sie selbst nur bezahlte Schachfiguren, wo Milliardäre wie Piech und Porsche den Kurs bestimmen.
Die unterschiedlichen proletarischen und bürgerlichen Denk- und Lebensweisen bringen den – bisher durch zum Teil ähnliche Lebensverhältnisse verdeckten - unversöhnlichen Klassengegensatz klarer zum Vorschein. Das erleichtert es der Arbeiterklasse, sich auf neue härteste Klassenauseinandersetzungen einzustellen. Die MLPD wird im Wahlkampf die bewusste Verarbeitung der Veränderungen und Kampferfahrungen fördern. Keiner unserer Abgeordneten würde mehr als einen durchschnittlichen Facharbeiterlohn erhalten.