Leserbrief zum faschistischen Attentat
Verbot der faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda stärker betonen
Ein Leser aus Heilbronn schreibt zur gestrigen Berichterstattung zum faschistischen Attentat in Magdeburg: Hallo RF-Redaktion, nach dem aufwühlenden Bericht aus Magdeburg (21.12.) finde ich den Artikel vom 23.12. "Faschistischer Attentäter war notorischer Antikommunist" zu distanziert und in seinen Schlussfolgerungen zu defensiv.
In Magdeburg selbst sind gestern die Gesinnungsbrüder des Attentäters aufmarschiert, aufgerufen von der AfD. Das ist widerlich und eine Verhöhnung der Opfer! Antifaschisten stellen sich ihnen entgegen mit Losungen wie "an euren Händen klebt Blut!" .
Wir müssen m.E. in die Offensive gehen und die Forderung nach Verbot der faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda stärker betonen. Das furchtbare Attentat hat doch gerade die Hassreden in die Tat umgesetzt, die in den rechten Netzwerken von AfD, Pegida, "Heimat" usw. rauf und runter verbreitet werden.
In der Auswertung durch die Behörden und bürgerlichen Parteien wird jetzt immer mehr betont, es sei ein "untypisches" Täterprofil. "Typisch" wäre demnach ein islamistischer Attentäter wie Amrin.
Da muss Klarheit geschaffen werden: Islamistische Faschisten und "islamfeindliche" Faschisten wie der Täter von Magdeburg teilen mit den "deutschen" Faschisten die gleiche menschenverachtende Weltanschauung.
In diesem Sinne kann Magdeburg auch ein neuer Weckruf für eine breite antifaschistische Bewegung werden. Das käme den Herrschenden und der Rechtsentwicklung dann nicht mehr "zupass", wie es kleinlaut am Ende des Artikels heißt.
Herzliche Grüße aus Heilbronn