Niedersachsen
Neue Lithium-Erkundungen in Zeiten der reaktionären Wende
Nach dem Erzgebirge und dem Oberrheingraben findet die Suche nach Lithium jetzt auch in Niedersachsen statt.
Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat zum 1. Januar 2025 der Esso Deutschland (GmbH) vier Erlaubnisfelder zur Suche nach Lithium zugeteilt. Diese befinden sich in Emden und im Landkreis Aurich, in den Landkreisen Cloppenburg und Oldenburg sowie den Landkreisen Rotenburg (Wümme) und Heidekreis.
Die spätere Gewinnung würde im Bohrlochbergbau erfolgen. In geothermalen Solen in einigen Kilometern Tiefe wurden bisher im Norddeutschen Becken Lithium-Konzentrationen von 240 Milligramm pro Liter gemessen, im Oberrheingraben bis zu 200 Milliliter. Diese können durch ein vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickeltes Lithium-Ionen-Sieb abgesondert werden.
Lithium ist als Grundbestandteil von Elektrobatterien ein strategisch wichtiger Rohstoff. Die europäische Industrie ist nach wie vor entscheidend abhängig von Importen aus Australien und Lateinamerika. Erst kürzlich hat Bundeskanzler Olaf Scholz persönlich bei der serbischen Regierung deshalb darauf gedrängt, den Lithiumabbau im dortigen Jadartal gegen den Massenwiderstand der Bevölkerung durchzusetzen - siehe auch "Serbien: Olaf Scholz und der Lithium-Gipfel".
Die Sicherung der Lieferketten sehen die Monopole gefährdet durch Störungen durch Streiks oder Naturkatastrophen, aber eben zunehmend auch durch Handelsschranken, Sanktionen oder Blockaden der Seewege. Die gesicherte Lithiumgewinnung ist deshalb Chefsache und Bestandteil der Krisen- und Kriegsertüchtigung Deutschlands.