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Nein, der faschistische Attentäter war kein „Linker"

In den sozialen Medien treten Vertreter der AfD penetrant breit, der faschistische Attentäter Taleb A. sei in Wahrheit „ein Linker" gewesen. Beweis: er soll das in einem Tweet einmal von sich behauptet haben.

Von pw

Dass er 2016 twitterte: „Ich und die AfD bekämpfen den gleichen Feind, um Deutschland zu schützen" und 2024 „Deutschland brauche die AfD", dass er Anhänger der Faschisten Weidel, Musk und Trump war? Geschenkt ...

 

Dass sich Faschisten als „links" oder gar sozialistisch bezeichnen, ist eine bekannte Masche. Auch die AfD bezeichnet sich ja als „sozial". Aber ist die CDU christlich, weil sie sich so nennt? Was Taleb A. machte, war ein menschenverachtendes Massaker. Und das entspricht einer enthemmten faschistischen Weltanschauung, dem Gegenteil von links oder fortschrittlich.

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Hitler nannte sich sogar „nationalsozialistisch".

Der Historiker Ishay Landa betont im JACOBIN-Interview: „Es stimmt, dass die Nazis den Begriff gelegentlich affirmativ verwendet haben. Manche Leute deuten das zynisch als Beweis: »Sie waren Sozialisten, weil sie sich Sozialisten nannten!« Aber sie waren in jedem tatsächlichen Sinne des Wortes extrem antisozialistisch ... Damals standen die Antikommunisten vor der Herausforderung, sich Zugang zu sozialistischen Hochburgen zu verschaffen und möglichst viele Wählerinnen und Wähler aus der Arbeiterklasse zu überzeugen. Also mussten sie ihre Politik so präsentieren, als sei sie im Interesse der Arbeiterklasse." (Hier der Link zu dem Interview)

 

In Hitlers berüchtigter Rede vom 27. Januar 1932 vor Vertretern des deutschen Monopolkapitals in Düsseldorf fand sich natürlich kein antikapitalistischer Ton. Dort erklärte er offen, dass die NSDAP »den unerbittlichen Entschluß ge­faßt (hat), den Marxismus bis zur letzten Wurzel in Deutschland auszurotten«. Fritz Thyssen dankte ihm daraufhin für seine Rede, und am 6. November verlangten die Monopole die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler.