Gastbeitrag von Marikana
Menschen an Schacht 11 sterben jetzt in großer Zehl
Die Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft Marikana berichtet weiter über die ungeheuerliche menschenverachtende Haltung der südafrikanischen Regierung gegenüber den eingeschlossenen Bergleuten von Stilfontein.
Die südafrikanische Regierung bleibt dabei: Sie sei nicht verpflichtet, den eingeschlossenen Bergleuten im Schacht 11 in Stilfontein zu helfen.
Christopher Rudledge von der Organisation „Mining affected Communities in Action MACUA“ sagt zur aktuellen Situation: Das Bergwerk ist 3 km tief, über hunderte Kilometer und 9 Sohlen verzweigt. Mehrere Hundert Miners konnten über Margaret Shaft nach übertage kommen, aber Schacht 11 ist ganz woanders und ist eine Falle ohne Ausweg. Harmonie Gold Mining, der Eigentümer der Mine, bestätigt das.
Einige schafften es, sich von dort nach Schacht 10 durchzuschlagen, dabei sind viele unterwegs gestorben oder aus Schwäche beim Hochklettern in den Tod gestürzt. In Briefen von Geretteten steht, dass nun die Leute an Schacht 11 in großer Zahl sterben.
MACUA hat bis jetzt alles Menschenmögliche an Hilfe geleistet. Aber ihre ca 10 bis 20 kg gespendeten Lebensmittel täglich reichen nicht annähernd. Um 800 Menschen am Leben zu halten, werden mindestens 2 Tonnen gebraucht. Und sie haben kaum noch Geld, um den täglichen Transport der Freiwilligen vom Township zum Schacht zu bezahlen.
MACUA hatte eine einstweilige Verfügung angestrebt, dass die Regierung wenigstens Nahrung und Wasser bereitstellt. Abgeschmettert. Ihre letzte Hoffnung ist das Verfassungsgericht, da die südafrikanische Verfassung jedem Bürger das Menschenrecht auf Leben garantiere.
Die Freiwilligen können nicht Weihnachten feiern, solange die Menschen im Dunkeln hungern und sterben. Diese Situation sei ein neues Marikana.
Protestschreiben an President@presidency.gov.za