Stahl
Grimms Pläne: Was steckt eigentlich hinter dem „Eckpunktepapier“ des Vorstands?
Die Redaktionen des „Stahlkocher“, der Zeitung von Kollegen für Kollegen im Stahlbereich, schreiben:
In der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) sagte Vorstand Grimm, es sei „fünf vor zwölf. Wir müssen jetzt ins Handeln kommen. Die Marktlage hat sich in den vergangenen Monaten nochmals deutlich verschlechtert und Besserung ist nicht in Sicht“.
Tatsächlich geht die Weltwirtschafts- und Finanzkrise schon seit 2018. Besonders die Industrieproduktion ist deutlich zurückgegangen, während die Spekulation Blüten treibt. Thyssenkrupp wälzt die Belastung dieser Krise des Kapitalismus auf uns ab. Dazu soll Stahl aus dem Konzern fliegen und das Ganze so billig wie möglich.
Geplant ist die Schließung der Standorte Eichen, Bochum Castroper Straße, Abschuss von HKM, Schließung der Hochöfen 8 und 9 und der EBA2 in Duisburg. Ausgliederung von praktisch allen Arbeitsplätzen, auf denen kranke oder eingeschränkte Kollegen arbeiten. Jedwede Verwaltung, Kauen, Versehrtenwerkstatt, Werksschutz, Logistik. Aber auch der komplette TSE-Bereich, die Lokwerkstatt, Instandhaltung usw.
Die geplante Vernichtung von über 11.000 Arbeitsplätzen ist erst der Anfang. Lopez will weitere Kapazitäten bis auf 5 Millionen Tonnen abbauen und hat die Lunte an die gesamte Roheisenproduktion in Duisburg und die Verarbeitungsstufen gelegt. Dieser Plan bedeutet verbrannte Erde für alle Städte im Umkreis der Thyssenkrupp-Standorte, Vernichtung von Tausenden Arbeits- und Ausbildungsplätzen, der Zukunft der Jugend.
Das Eckpunktepapier will nur eine Mindestproduktion erhalten, die erstens Maximalprofit bringt und zweitens eine bestimmte Unabhängigkeit des deutschen Imperialismus für seine Großmachtpläne erhält.
Für die Zukunft der Jugend, der Kinder und der gesamten Region – dieses gesamte Programm muss vom Tisch!