Brain Drain
"Gezielte Migrationspolitik" im Interesse des Maximalprofits
Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) sagt zum Migrationsabkommen mit Kenia: "Wir freuen uns sehr über das Migrationsabkommen mit Kenia. ... Wir wollen Rückführungen von Menschen ohne Bleiberecht konsequent durchsetzen - das ist ein wichtiger Baustein zur Begrenzung der irregulären Migration. … Auf der anderen Seite wollen wir qualifizierte Arbeitskräfte gewinnen, die wir in vielen Bereichen unserer Wirtschaft dringend brauchen.“
Wie die gezielte Migrationspolitik im Interesse des Maximalprofits aussieht, hat der Konzern Northvolt in Schweden demonstriert.
Versprochen wurde die Produktion der umweltfreundlichsten Batterien. Die großen Automonopole wie VW, BMW, Scania und auch Goldman Sachs, Blackrock, Siemens wollten dabei sein. Doch die Sache bzw. der Markt hat sich nicht entwickelt wie geplant. Das Hauptwerk in Skellftea schmeißt über Nacht 1140 Menschen raus. Die Kündigung erhalten sie am Tag davor.
Von allen Kontinenten wurden sie hierher gelockt, und hofften, sich hier eine Existenz aufzubauen. In ihrer Heimat wurden sie ausgebildet: Ingenieure, Biochemiker, Programmierer ...
Ein indisches Paar, studiert, Anfang 30, zwei Kinder. Ihre Familien hatten alles zusammengelegt, um ihnen den Umzug nach Schweden zu finanzieren. Die Frau sagt: “Die Visa, die Tickets, die Haushaltsauflösung - von dem Geld, das wir investiert haben, hätten wir in Indien mehrere Jahre leben können“. Sie haben eine Hypothek aufgenommen für das Häuschen, das sie gekauft haben. Und jetzt müssen sie das Land binnen von 17 Tagen verlassen. Die Sache mit dem Sozialstaat Schweden ist für sie erledigt. Ihre Aufenthaltserlaubnis läuft in zwei Wochen aus.
Wer nicht aus der EU kommt und keine Arbeit hat, wird nach drei Monaten abgeschoben. Es reicht nicht, irgend einen Job vorweisen zu können. Wer weniger als 28 000 Kronen verdient, fliegt auch raus. Laut einer Gewerkschafterin liegt das normale Einstiegsgehalt bei 21000 bis 24 000 Kronen. Und die Menschen, die hoffnungsvoll nach Schweden kamen, haben in ihren Heimatländern qualifizierte Arbeit verrichtet. Ein Südamerikaner erhielt die Nachricht, dass sein Arbeitsplatz „gestrichen“ ist, bei der Landung in Schweden. Peter Carsson, der Gründer und Chef, wurde bei Elon Musk ausgebildet, und hat den Spitznahmen „Tesla-Peter".
Willi Dickhut, viele Jahre lang Leiter der Redaktion Revolutionärer Weg, benutzte für diese Methoden nicht den verschleiernden Begriff von der gezielten Migration. Er schreibt „Wohl die heimtückischste Ausbeutungsmethode der Imperialisten ist der sogenannte 'Brain-Drain', d. h. Abwanderung qualifizierter Fachleute aus den Entwicklungsländer.“
(Der staatsmonopolistische Kapitalismus in der BRD, Buchausgabe, Seite 48)