Rechtsentwicklung
Frauenfeind soll ARD-Kultursendung moderieren
Zu später Stunde wird sie ausgestrahlt und sicherlich nicht unberechtigt kritisiert wegen eines elitären und recht abgehobenen Kulturverständnisses: Die wöchentliche ARD-Kultursendung „ttt – titel, thesen, temperamente“. Im neuen Jahr soll sie einen neuen Moderator bekommen.
Nur schwerlich lässt sich ein drastischeres Beispiel für die Rechtsentwicklung in den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten finden: Der langjährige liberale Moderator Max Moor soll im neuen Jahr von Thilo Mischke abgelöst werden.
Der Schmuddel-Journalist Mischke veröffentlichte 2010 einen so genannten „Reisebericht“ unter dem Titel „In 80 Frauen um die Welt“, wo nach einer angeblichen Männer-Wette die Frage beantwortet werden sollte, „wie geil wäre es wenn man eine Weltreise macht und sich einmal um den Globus vögelt“, um sie mit allen sexistischen, rassistischen und frauenfeindlichen Klischees zu beantworten. Das will Mischke heute als „Jugendsünde“ mit einem missverständlichen Titel verharmlosen – bei Veröffentlichung war er 29!
Und er schreibt und spricht weiter, wonach er kein Vergewaltiger sein könne, weil er die Frauen mit anderen Mitteln rumgekriegt habe … Hat nicht eine breite Debatte um die mutige Gisèle Pelicot bewiesen, dass die praktizierte Vergewaltigung einer Frau nur die Spitze des Eisbergs ist, der die sexualisierte Unterwerfung von Frauen als gesellschaftliche „Normalität“ verbreitet.
Auf heftigen – hoffentlich wirksamen – Gegenwind stößt die Nominierung des ausgemachten Frauenverächters Mischke.