Bonn
400 Menschen demonstrieren für Solidarität mit der demokratischen Selbstverwaltung in Syrien
Der kurdische Verein in Bonn hatte für den 28. Dezember zu einem breiten Aktionsbündnis gegen den Krieg der Türkei gegen Nord- und Ostsyrien und für die Solidarität mit der demokratischen Selbstverwaltung aufgerufen. Circa 400 Menschen kamen in der Bonner Innenstadt zu einer Demonstration mit Abschlusskundgebung am Münsterplatz zusammen. Das war die mit Abstand größte Demonstration für die Freiheit Kurdistans seit längerer Zeit in Bonn.
Mit Mitgliedern kurdischer Vereine aus Bonn und anderen Städten beteiligten sich u. a. Jugendliche aus der autonomen Bewegung mit einem Transparent "Der Hauptfeind steht im eigenen Land", Vertreter der Partei "Die Linke" mit ihrer Parteifahne, die MLPD mit einem Schild "Hände weg von Kobanî", "Asadi bo Kurdistan - Freiheit für Kurdistan", Feministische Aktivistinnen und Vertreterinnen und Vertreter weiterer Gruppen und zahlreiche Einzelpersonen.
Diese wurde von einer der beiden Co-Vorsitzenden des kurdischen Vereins, Esther Winkelmann, moderiert. Als Erster sprach der Bonner Ratsherr der Partei "Die Linke" und Kandidat bei der kommenden Bundestagswahl, Jürgen Repschläger. Er griff die Politik der Bundesregierung an, konkret die dreiste Aufforderung von Außenministerin Annalena Baerbock an die demokratischen Kräfte in Syrien, die Waffen niederzulegen.
Danach richtete eine ältere Frau – leider nur auf Kurdisch – emotionale Worte zum Befreiungskampf der Kurdinnen und Kurden an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Anschließend sprach für die MLPD Roger Stamm zum Sturz des faschistischen Diktators Assad in Syrien, der Begeisterung unter den Massen ausgelöst hat, der aber auch dazu geführt hat, dass sich die imperialistische Auseinandersetzung um die Vorherrschaft in Syrien zuspitzt. Er hob die große Bedeutung des Kampfes der Kurdinnen und Kurden hervor und dass sie nicht allein für sich kämpfen, sondern für ein demokratisches Syrien mit allen dort lebenden Ethnien und Religionen. Es komme darauf an, Freund und Feind zu unterscheiden, das heißt vor allem, auf die Solidarität der Massen weltweit zu setzen, wenn es um ein freies demokratisches Syrien ohne imperialistische Einmischung geht.
Die Perspektive des Befreiungskampfes spielt in allen Diskussionen eine große Rolle: Setzt man auf "vernünftige" Kräfte in den bürgerlichen Parteien in Deutschland oder setzt man auf den Befreiungskampf der Massen hier und weltweit.