Steigende Krankenkassenbeiträge

Steigende Krankenkassenbeiträge

Wer profitiert?

Die ersten Krankenkassen starten schon: Für Zusatzbeiträge werden im neuen Jahr zwischen 1,5 Prozent und 4 Prozent mehr als bislang vom Bruttolohn einkassiert.

Von Anna Bartholomé

Das kommt zu den gesetzlich festgelegten 14,6 Prozent der Einkünfte hinzu, wovon jeweils die Hälfte von Versicherten und Unternehmen bezahlt wird. Hinzu kommen höhere Beiträge für die Pflegeversicherung.


Aber wer verantwortet die Mehrkosten der Krankenkassen? Flugs stehen die unbedingt nötigen und hart erkämpften Mehrkosten für das Pflegepersonal in Krankenhäusern, Arztpraxen, Labors usw. am Pranger. Aber Kostentreiber sind in erster Linie Pharmaindustrie, Medizintechnikproduzenten, Krankenhauskonzerne und eine grassierende Privatisierung im gesamten Gesundheitswesen.


Allerdings nagen die Krankenkassen und ihre Vorstände in prächtigen Verwaltungsbüros deshalb nicht gerade am Hungertuch. Hier hat seit Jahren ein massiver Konzentrationsprozess stattgefunden – zulasten ortsnaher oder betrieblicher Filialen und Beratungsmöglichkeiten.


Aber warum muss es überhaupt immer noch 95 gesetzliche Krankenkassen geben – ohne die privaten Krankenversicherungen mitzuzählen?

 

In einer sozialistischen Gesellschaft könnte darauf vollständig verzichtet werden. Eine Krankenkasse und ein für alle offenes und zugängliches Gesundheitssystem, was sich differenziert gestaffelt, aber mit gleichen Rechten für die ganze Bevölkerung um die beste Gesundheitsfürsorge kümmert. Dazu gehört mit ganz anderer Priorität die beste Vorsorge.


Es braucht nur ein wenig Fantasie für Überlegungen, wie die Unzahl der jetzigen, in der Krankenkassenbürokratie Beschäftigten sinnvolle und erfüllende Arbeitsmöglichkeiten bei der Betreuung und Pflege von Jung und Alt finden kann.