Dortmund
Freundschaftsabendessen des Freundeskreises Mouhamed: „Wir machen weiter!“
Trotz der anstrengenden Demonstration am Nachmittag kamen etliche Mitglieder des Freundeskreises Mouhamed aus Dortmund zum gemeinsamen Freundschaftsessen. Es war genau richtig nach der Demonstration für Mouhamed nochmal zusammen zu kommen.
(…) Gemeinsam essen, gemeinsam singen und gemeinsam das Urteil zum Freispruch aller Polizisten zu verarbeiten, war ein wichtiger Schritt und stärkte das Vertrauen untereinander. (…) Große Einigkeit gab es bei der Aussage eines Geflüchteten: „Ich kann das Urteil nicht verstehen, wir können das nicht hinnehmen. Das richtet sich heute gegen Mouhamed und morgen gegen jemand anderen.“ Eine Teilnehmerin ergänzte: „Das ist ein Freibrief zum Schießen, der sich in besonderem Maße gegen Flüchtlinge richtet, aber sich auch gegen Arbeiter und Menschen aller Nationalitäten richten kann.“
Wir waren uns einig: „Wir machen weiter und kämpfen für die Revision vor dem Bundesverfassungsgericht! Dieses Urteil darf so nicht durchkommen!“ Gerade die teilnehmenden Flüchtlinge betonten, dass die Solidarität des Freundeskreises Mouhamed sehr wichtig auch für sie persönlich ist und sie stolz sind, dass wir jetzt schon fast 2,5 Jahre gemeinsam kämpfen und Fussballspiele, Konzerte, Gedenkfeiern und vieles mehr organisiert haben.
Kritisiert wurde, dass der Freundeskreis auf der Demonstration kurzerhand einfach zum U-Boot der MLPD erklärt wurde und Mitglieder des Freundeskreis Mouhamed und des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität tätlich angegriffen wurden, darunter auch schwarze Menschen. Der Vorgang traf auf großes Unverständnis und massive Kritik: „Ich kann das nicht verstehen, es muss doch darum gehen, zusammen zu halten und gemeinsam gegen das Urteil und für Mouhamed zu protestieren statt zu spalten!“ meinte ein Teilnehmer dazu. Wir waren uns einig, dass wir stolz darauf sind, dass wir uns die Teilnahme gegen alle Angriffe und jede Spaltung erkämpft haben.
Eine Solidaritätsadresse erreichte uns aus Guinea von einem Geflüchteten, der selbst über eine lebensgefährliche Route nach Deutschland gekommen ist. (…)