Offener Brief von Civaka Azad

Offener Brief von Civaka Azad

„Ein historisches Versagen, die Kurdinnen und Kurden den geopolitischen Interessen der Türkei zu überlassen"

Die Städtepartnerschaftsvereine und die Städtefreundschaftsvereine der Rojava-Projekte des Vereins Civaka Azad, der sich für die Anerkennung der kurdischen Identität und Rechte in Kurdistan einsetzt, haben den folgenden Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock geschrieben:

Von ffz

… Der Sturz des Diktators Assad in Syrien ist ein Schritt, der grundsätzlich zu begrüßen ist. Allerdings stellen die aktuellen Angriffe der türkeitreuen islamistischen Milizen der SNA auf Rojava / DAANES eine erhebliche Bedrohung dar.


Die Türkei nutzt die Situation, um die kurdischen Gebiete und Zivilisten anzugreifen. Es gibt bereits zahlreiche Tote, darunter auch Kinder. Die Kurdinnen und Kurden haben im Kampf gegen den IS einen unermesslichen Blutzoll gezahlt und durch ihren Einsatz die Welt ein Stück sicherer gemacht. Es wäre ein historisches Versagen und eine humanitäre Katastrophe, diese Menschen jetzt den islamistischen Milizen und den geopolitischen Interessen der Türkei zu überlassen. Deutschland darf dabei nicht tatenlos zusehen. Die Unterstützung der Türkei für islamistische Milizen stellt nämlich nicht nur eine regionale, sondern auch eine globale Bedrohung dar. Die internationale Gemeinschaft muss verhindern, dass sich diese Gewaltpolitik weiter ausbreitet und die Errungenschaften im Kampf gegen den bewaffneten Islamismus durch die Türkei gefährdet werden.

 

Die Bundesregierung muss handeln:

  • Anerkennung der Selbstverwaltung von Rojava/DAANES, um den Schutz von Minderheiten zu gewährleisten!
  • Die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) im Kampf gegen den IS unterstützen, um ein Wiedererstarken der Terrororganisation zu verhindern!
  • Druck auf die Türkei ausüben, um die Angriffe auf die kurdischen Gebiete zu stoppen!

 

Auch die MLPD hat den offenen Brief unterzeichnet.