Ein Gedicht
Der 6. November oder die offene Feldschlacht
Renate Schmidt, Direktkandidatin der Internationalistischen Liste/MLPD im Wahlkreis 295 Zollernalb-Sigmaringen, hat über den denkwürdigen 6. November 2024 ein Gedicht geschrieben.
Der 6. November - was für ein Tag,
der in die Geschichte eingehen mag.
Frühmorgens bist du noch froh erwacht,
und hast an gar nichts Böses gedacht.
Da schockt dich die Nachricht aus den USA:
Ekelpaket Donald Trump ist wieder da!
Der Faschist Trump wird US-Präsident
Milliardäre haben ihn gepuscht vehement.
Trump mit seinem Gruselkabinett
ist zu Mensch, Umwelt und Frieden gar nicht nett.
Hat manipuliert mit übler Demagogie
gesponsert von Öl-, Gas- und Rüstungsindustrie.
Befeuert Faschismus auf der ganzen Welt,
die Menschheit besorgt den Atem anhält.
Nun brennt sie, die faschistische Lunte,
Antifaschisten: das Gebot der Stunde
ist United Front gegen Faschismus und Krieg,
helft echtem Sozialismus endlich zum Sieg.
Denn die Zeit unter unseren Händen zerrinnt,
und die Frage steht: Wer gewinnt.
Den Morgenschock hast du verdaut,
du kommst heim, der Abend graut,
da steht das nächste Beben ins Haus:
mit der Ampel ist es aus!
Der Olaf hat den Christian entlassen
und tut ihm noch üble Tritte verpassen.
„Zu oft“ habe der ihn betrogen,
du denkst: Das ist doch alles so verlogen.
Die schönen Farben rot, gelb und grün,
vom Winde verweht sind sie dahin.
Deren „Fortschrittskoalition“
war nie eine sozial-ökologische Transformation.
Wir weinen ihr keine Träne nach,
die Frage ist: Was kommt danach?
Die AfD und Friedrich Merz?
Die Lösung? Nein, ein schlechter Scherz.
Die kapitalistischen Gesetzmäßigkeiten
wirken, auch wenn die alle es bestreiten.
Nichts kann Konkurrenzkampf und Wirtschaftskrisen beenden,
auch wenn bürgerliche Politiker andere Botschaften senden.
Da bräucht‘s schon eine anständige Revolution,
welche die kapitalistischen Gesetze stürzt vom Thron.
Sozialistische Planwirtschaft und Kreislaufsystem,
wäre heute doch gar kein Problem.
Die Bosse sagten: „Christian, hör mal zu,
Wir brauchen an der Heimatfront endlich Ruh!
Klassenzusammenarbeit, Umweltschutz, sozialer Klimbim?
Weg damit, das ist doch nicht schlimm!
Wir wollen endlich durchregieren,
um im globalen Konkurrenzkampf zu reussieren.
Die Reichen sollen noch reicher werden.
Die Armen ärmer, das ist so auf Erden.
Laß die blöde Ampel endlich platzen,
Rechtsregierung jetzt! Mach keine Faxen.
Arbeiter angreifen überall und generell,
ist unsere Agenda und zwar schnell.
Du bist das Zünglein an der Waage,
das, Christian – das ist die Lage.“
Der Christian spurt und denkt bei sich:
„Ich poche auf Schuldenbremse, das ist mein Stich,
drücke auf Tränendrüse für unser Land,
dann ist der Schwarze Peter in Olafs Hand.“
Doch Olaf hat gerochen den Braten:
„Der Christian wird mich verraten!
Am besten ich komme ihm zuvor,
und schmeiß ihn raus vor das Ampel-Tor.“
Gesagt, getan, ein Mann, ein Wort,
am selben Abend war Christian fort.
In der SPD-Zentrale gab es dafür Jubel,
das Publikum staunt über diesen Trubel.
Doch wer wird nun SPD-Spitzenkandidat?
Logisch: Wer die besten Umfragen hat.
Nicht der Kanzler, der ja alles verbockt,
sondern Pistorius angeblich Umfragen rockt.
Meinungsforscher lassen uns wissen:
Scholz wäre nicht gut, eher beschissen.
Doch der Bock wird jetzt zum Gärtner gemacht,
Mit Looser siegen – hat sich die SPD gedacht.
Das klingt wie das Pfeifen im Walde,
Ach arme SPD – du Alte.
Auch bei den Grünen geht‘s drunter und drüber,
Robert Habeck kommt auch nicht gut rüber.
Der Vorstand hat schon vorher das Weite gesucht.
Und die grüne Jugend rebelliert – verflucht.
Ja, ja die grünen „Pazifisten“
sind ganz vorne dran bei Kriegen und Rüsten.
„Pragmatismus“ ist die frohe Kunde,
die Umwelt geht dabei vor die Hunde.
Doch die FDP, die schießt den Vogel ab,
bringt Lachmuskeln des Publikums auf Trab.
Sie, die Ampel-Bomben-Schmiede,
entwarf eine ausgefeilte Ablaufpyramide,
eine Taktik, einen Plan, eine Strategie,
schon lange im Auftrag der Großindustrie.
Das kam nun raus, dieses falsche Spiel,
Das Publikum lacht: Das ist zu viel.
Von D-Day und offener Feldschlacht war die Rede,
die kriegerische Wortwahl für diese Fehde.
Offene Feldschlacht gegen Faschismus und AfD,
wäre ja gut, doch war nicht deren Idee.
Die offene Feldschlacht ging voll in die Binsen,
und das Publikum kann nur noch grinsen.
Generalsekretäre, Bauernopfer fallen
und Christian kann nur noch lallen:
„Ich hatte doch wirklich keine Ahnung
von dieser D-Day – Planung!
Das war doch alles nur mein Büro,
das arbeitet halt nun einmal so.
Das kann man nicht mir in die Schuhe schieben,
Ich trag Verantwortung, mich sollt ihr lieben.“
Das Publikum schüttelt verdattert den Kopf:
Die alle sind überflüssig wie ein Kropf.
Ich frage euch, ihr lieben Leute:
Sollten wir nicht vertreiben die ganze Meute?
Sortieren wir mal unsere Gedanken:
Schluss mit der Macht von Monopolen und Banken.
Arbeiter: besinnt euch auf Klassenkampf!
So macht man denen da oben Dampf.
Neue Politiker braucht das Land,
und das liegt einzig in unserer Hand.
Unterstützt den Winter-Wahlkampf der MLPD -
Für echten Sozialismus – auch bei Eis und Schnee!
Renate Schmidt, Albstadt
1. Dezember 2024