Neue Analysen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands

Neue Analysen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands

Steigende Mieten treiben Millionen in die Armut

Wie der Paritätische Wohlfahrtsverband jetzt bekannt macht, macht Wohnen in Deutschland arm.

Von ffz

Nach der Berechnung des Verbands sind 5,4 Millionen Menschen mehr von Armut betroffen als gedacht. Grund: Die Mieten steigen schneller als die Einkommen. Demnach müssen heute viel mehr Menschen in Deutschland mehr als ein Drittel fürs Wohnen ausgeben. Bei manchen ist es sogar mehr als die Hälfte ihres Einkommens. 


Eine Wahl haben sie dabei kaum bzw. nicht. Viele Menschen suchen nach einer billigen Wohnung und häufig gibt es dort, wo sie leben und arbeiten, keinen günstigeren Wohnraum. Mietkonzerne wie Vonovia treiben aktuell die Mieten hoch, um für sich Maximalprofit herauszuschlagen.


Denn hier haben die Menschen kaum die Wahl. Sie können oft nicht billiger wohnen, weil sie nicht die Einzigen sind, die nach einer billigeren Wohnung suchen oder weil es da, wo sie arbeiten und leben, keine billigeren Wohnungen gibt.


Nach der offiziellen Berechnung sind in Deutschland 14,4 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet. Das Bild ist aber schief, da die Wohnkosten nicht eingerechnet sind.

Dazu der Paritätische:

"Das Ausmaß der wohnkostenbereinigten Armut ist viel höher: Die Paritätische Forschungsstelle hat errechnet, dass 5,4 Millionen Menschen mehr von Armut betroffen sind als gedacht. In den konventionellen Statistiken waren sie bislang unsichtbar. Insgesamt sind 21,2 Prozent der Bevölkerung, also 17,5 Millionen Menschen in Deutschland von Wohnarmut betroffen." 

 

Da kann sich die gescheiterte Ampel-Bundesregierung noch so häufig für ihren verlängerten Mietendeckel auf die Schulter klopfen: Bei diesen Zahlen ist das nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Mieten machen heute arm, und es ist der Kapitalismus, der für dieses Armutszeugnis verantwortlich ist.