Rechte Tasche, linke Tasche
2025: Steuerentlastungen – und dennoch weniger Einkommen für die Leute
Die scheidende Ampelregierung wird zum Teil in den bürgerlichen Medien „für ihre letzte gute Tat“ [1] gelobt.
Doch das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) ermittelte, dass „den Entlastungen durch den Ausgleich der kalten Progression [2] der starke Anstieg der Sozialabgaben gegenüber“ [3] stehe.
So steigt der Zusatzbeitrag der Krankenkassen um durchschnittlich 0,8 Prozent des beitragspflichtigen Entgelts, der Beitrag für die Pflegeversicherung um 0,2 Prozent. Hinzu kommen Belastungen durch den ebenfalls zum Jahreswechsel steigenden Preise für den Ausstoß von CO2, der sich auf Kraftstoff-, Heizöl- und Erdgaspreise auswirkt.
Nach Berechnungen vom IW „wird ein alleinstehender Durchschnittsverdiener mit einem jährlichen Bruttoeinkommen von 50 000 Euro durch den abgemilderten Steuertarif zwar um 195 Euro im Jahr entlastet; dem stehen aber Belastungen in Höhe von 233 Euro gegenüber. ...Die Steuersenkungen bedeuten ... eine Entlastung um insgesamt sieben Milliarden Euro; allein die Erhöhungen bei den Sozialabgaben schlagen sich demnach aber mit 19 Milliarden Euro nieder. Noch ist unklar, ob Regierung und Opposition sich zum 1. Januar 2025 auf die Entlastungen einigen können.“
Allerdings ist das noch nicht das Ende der Fahnenstange für die finanzielle Situation der Beschäftigten und ihrer Familien. So haben mehrere Krankenkassen Beitragserhöhungen angekündigt, weil die zusätzlichen „0,8 Prozentpunkte nicht überall ausreichen". Den meisten Krankenkassen stünden "keine Reserven mehr zur Verfügung, um Beitragssteigerungen im nächsten Jahr zu vermeiden oder auch nur abzumildern". [4]