Aus dem "Scheinwerfer"
Weg zum selbstständigen Streik wird klarer - Jetzt den nächsten Schritt machen!
Gestern erschien eine Extra-Ausgabe der Kollegenzeitung "Scheinwerfer" - Zeitung von Kollegen für Kollegen bei Ford Köln, Saarlouis und angegliederten Betrieben. "Rote Fahne News" dokumentiert.
Gestern versuchte Wassenberg, Mitleid zu erregen. Ford ginge es „so schlecht“. Treffend ruft ein Kollege: „Die Belegschaft hat nicht verkackt!“ Stimmt! Die Autoindustrie ist in einem Kampf darum, wer überlebt. Dabei gehen sie über Existenzen und Arbeitsplätze rigoros hinweg. Alles wird auf die Belegschaften abgeladen.
Hier die neueste Extraausgabe des Scheinwerfer
Applaus als Kanzler Scholz von „gemeinsam kämpfen“ und gegen die Verlagerung von Arbeitsplätzen sprach. Doch welche Antworten hatte er? Wahlkampf und Beruhigung. Belegschaft und Bevölkerung wollte er auf nationale und betriebliche Interessen einschwören. „Kaufprämie E-Autos“ sagte er maximal vage zu. Das kennen wir doch schon. Die Autokonzerne schlagen die Prämie aus unseren Steuergeldern einfach auf den Kaufpreis drauf. Also eine Luftnummer.
Es gibt kein „Gemeinsam“ von Ausbeutern und Arbeitern
„Gemeinsam für die deutsche Industrie“ oder und gegen „die Chinesen“ – das ist nationalistische Klassenversöhnung. Das spaltet die Arbeiter, anstatt, dass wir international zusammenhalten!
Die Betriebsversammlung am 10.12. zeigte die Kampfbereitschaft! Scholz und Wassenberg wurden angemessen empfangen mit Demozügen vom Getriebewerk, Werkzeugbau, Schmiede & Druckguss und der Y-Halle. Die Lehrwerkstatt zog über die Emdener Straße. Sie fordern eine Zukunft bei Ford!
Und immer breiter wird diskutiert, dass es einen selbstständigen Streik braucht. Das ist die richtige Antwort und nicht alleine „Dienst nach Vorschrift“ oder „Arbeitszeiterfassung“ wie die BR-Spitze sagte.
Erste kämpferische Initiativen
Gestern trafen sich in der Halle Y 70 Kolleginnen und Kollegen zur Pausenversammlung. 45 zogen zum Leanoffice und machten gegenüber dem Schichtleiter deutlich: „Finger weg von der zweiten Schicht!“ (Weitere 1300 Arbeitsplätze gefährdet!) Ein gutes erstes Zeichen!
Am Tor hieß es: „Ja das müssen wir selbst in die Hand nehmen. BR und IGM dürfen das ja nicht!“ Einer: „wir müssten die ganze Mühle zum Stoppen bringen.“ Nicht nur für die Arbeitsplätze, für eine andere politische Richtung, gegen Aufrüstung, Umweltzerstörung und Faschismus.
Wilder Streik? Warum eigentlich „wild“?
Bei Opel in Bochum war der selbständige Streik 2004 top organisiert. Tägliche Streikversammlungen, demokratische Abstimmungen. Streikschichten wie die Produktionsschichten. Die Solidarität mit dem Streik wurde breit organisiert. Demonstration mit 100.000 Menschen. Bundesweite Spendensammlung für die Streikkasse. Wer Autos bauen kann, kann auch einen solchen Streik organisieren.
Ein selbstständiger Streik steht heute gemeinsam von allen Belegschaften an
„VW, Thyssen, Ford … Gemeinsam streikbereit“, stand auf einem Schild. Warum sollen wir nicht den Auftakt machen?
Die Betriebsratsspitze warnt: ein selbständiger Streik würde die Beteiligten gefährden. Beim Bergarbeiterstreik 1997 und dem Opel-Streik 2004 wurde niemand entlassen. Weil die Konzernleitungen die Solidarität der Belegschaften fürchteten. Klar muss man sich auf Repressionen einstellen. Die Zeiten werden härter, dann müssen wir auch härter kämpfen! Das braucht Mut, Zuversicht und nicht Verzagtheit oder Angstmacherei! Es braucht auch Vertraulichkeit. Und Erfahrung. Die MLPD hilft wie sie kann und bringt viel Erfahrung in der Organisierung selbstständiger Streiks mit!