Kollegenzeitung „Stahlkocher"
Standortschließungen, Lohnverzicht – Hochöfen und Anlagen platt? Streik an allen Standorten, bis die Pläne vom Tisch sind!
Die Redaktionen des „Stahlkocher“, Zeitung von Kollegen für Kollegen im Stahlbereich, schreiben in einer aktuellen Extra-Ausgabe:
Der Vorstand hat seinen Kahlschlag verkündet: Offiziell 5000 Arbeitsplätze sollen vernichtet, ganze Standorte geschlossen und 6000 Arbeitsplätze ausgegliedert werden. Genau wie bei VW sollen wir alle auf 10 Prozent verzichten.
Wer sich die Pläne ansieht, erkennt – das ist erst der Anfang! Thyssenkrupp-Finanzchef Schulte bekommt dagegen 1,8 Millionen „Handgeld“! Grimm und Jaroni heulen Krokodilstränen, bedauern die „Notwendigkeit“ Arbeitsplätze zu vernichten! In ganz Deutschland werden die Arbeiter in den Industriekonzernen angegriffen: VW, ZF, Bosch etc. Das ist eine Machtprobe! Was die Konzerne wollen, ist ein neuer politischer Kurs gegen die Arbeiterklasse und gegen die breiten Massen!
Diese Machtprobe nehmen wir an! Ein Bus voller Stahlarbeiter beim Streikauftakt in Wolfsburg und Verbrüderung mit Kollegen anderer VW-Werke, Tesla und Daimler. Bei Ford und VW kämpferische Betriebsversammlungen und Warnstreiks mit 100.000 Beteiligten, selbständige Aktionen und eine Massendiskussion über Streik. Genau jetzt ist ein selbständiger Streik an allen Standorten der richtige Schritt! Gemeinsam mit den Kollegen von VW, ZF oder Ford, für die Zukunft der Jugend, unserer Städte und der Arbeiterklasse!
Am Dienstag ist die Aufsichtsratssitzung von Thyssenkrupp Steel in Duisburg. Überall wird über einen richtigen Streik diskutiert. Selbst diejenigen, die noch Hoffnung hatten, durchzukommen, sind eines Besseren belehrt worden. Als Erstes soll der Standort Kreuztal geschlossen werden, dagegen findet am Mittwoch eine Demonstration in Kreuztal statt.
Das ist mehr als Solidarität, sondern es ist unsere gemeinsame Aufgabe, dass kein Standort geschlossen wird! Ein Streik an allen Standorten ist die beste Solidarität, die Kollegen jetzt bekommen können!
Der Betriebsrat und die IG Metall können nicht zu dem Streik aufrufen, der jetzt nötig ist.
Kanzler Scholz ist ganz aufgeregt und hat auf einmal sein Herz für die Arbeiter entdeckt, telefoniert mit dem Betriebsratsvorsitzenden. Damit will er sich für die Wahl profilieren. Einige IGM-Funktionäre appellieren an den Vorstand, doch wieder an den Verhandlungstisch zu kommen. Doch was soll dabei rauskommen, außer Verzicht für uns? Karsten Klaus, IGM-Bevollmächtigter, sagte im August: „Jetzt sind die Kollegen gefordert, die Initiative zu ergreifen“.
Das nehmen wir an. Statt abwarten auf Vorstand und Aufsichtsrat – ergreifen wir die Initiative und empfangen Vorstand und Aufsichtsrat mit einem selbständigen Streik. Fahren wir alle Anlagen runter, blockieren die Tore und die Straße vor der Hauptverwaltung.
Das Eckpunktepapier muss in der Aufsichtsratssitzung am Dienstag komplett vom Tisch! Streik bis Lopez und Russwurm die Angriffe zurücknehmen!
- Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz!
- Weg mit Standortschließungen und Finger weg von den Tarifverträgen!
- Kein Cent Lohnverzicht!
- Als Arbeiterklasse denken und gemeinsam handeln!