Streik Aktuell 5
Richtig streiken in aller Munde – Die politische Kraftprobe annehmen!
Mit dem Titel "Richtig streiken in aller Munde – Die politische Kraftprobe annehmen!" erschien am Freitag das aktuelle Flugblatt aus der neuen Reihe "Streik Aktuell":
Richtig streiken in aller Munde –
Die politische Kraftprobe annehmen!
100 000 Kolleginnen und Kollegen bei VW läuteten die Woche mit Warnstreiks kämpferisch ein. Wolfsburg, Baunatal, Zwickau, Hannover, Braunschweig – die Betriebsversammlungen platzten aus allen Nähten. Kaltschnäuzig hielt VW-Chef Blume an Werkschließung und Arbeitsplatzvernichtung fest. Überall wurde der Vorstand wütend ausgebuht. Der Glaube an die VW-Familie ist dahin. „Der verdient 28 000 Euro am Tag, aber sagt uns, wir sind zu teuer!“ sagt einer. Eine andere: „Aus Enttäuschung wird Wut!“
Montan-Mitbestimmung, VW-Gesetz – jahrzehntelang war das der „Beweis“, dass sozialer Kapitalismus möglich wäre. Geplatzt der Traum! Hubertus Heil (SPD) forderte, dahin müssten wir zurück. Dafür bekam er Applaus, weil sich das der ein oder andere auch wünscht. Es gibt aber kein Zurück! VW und Thyssen wollen ein Exempel statuieren. Die Belegschaften sollen mit Härte in die Knie gezwungen werden, damit sich alle Arbeiter dem Kahlschlag beugen. Die Vernichtung von 180 000 Industriearbeitsplätzen in Deutschland ist bereit konkret angekündigt! Es geht diesen Leuten aber um mehr. Das ganze soziale Getue soll weg. Wir stehen gesellschaftlich an einem Scheideweg.
Arbeiteroffensive gegen reaktionären Monopolkurs
Christian Lindner ist gerne der erste, den harten Monopolkurs offen in die Politik zu tragen. Er fordert frech „mehr Musk und Milei wagen“. Betriebsräte rechtswidrig auf die Straße schmeißen wie Musk bei Tesla. 50 Prozent der Bevölkerung in die nackte Armut treiben wie Milei in Argentinien. Darauf läuft diese politische Agenda hinaus! Die Monopole drängen mit aller Macht auf eine ultrareaktionären bis faschistischen Kurs! Die Weltwirtschafts- und Finanzkrise soll auf die Massen abgewälzt werden. Kommunen und Bundesländer kürzen bereits Kultur und Soziales. An immer mehr Ecken brennt die Weltkriegsgefahr, Milliarden fließen in Aufrüstung, SPD, CDU, Grüne, FDP – alle sprechen davon kriegstüchtig zu werden. Diese Welle droht auch die faschistische AfD bis in Regierungsämter zu spülen. Hinter dem Faschismus steht das Kapital! Aber: sie legen sich mit den Falschen an! In Südkorea stoppte eine kämpferische Massenbewegung einen Putschversuch. Großkotzig hatte der Präsident das Kriegsrecht ausgerufen, aber angesichts der Proteste nach nur wenigen Stunden alles zurückgenommen. Die Arbeiterklasse in Deutschland ist stark und gut organisiert. Der begonnene Kampfwille muss und wird sich durchsetzen. Es geht um mehr als Arbeitsplätze. Die ganze Arbeiterklasse muss die politische Kraftprobe annehmen und austragen. Stahlarbeiter, Automobilarbeiter und Zulieferer – gemeinsam sind wir stark! Wenn wir kämpfen, steht die Bevölkerung hinter uns.
Wenn wir kämpfen, gibt das ein Signal für die Rebellion der Jugend, die kämpferischen Frauen, sozialen Bewegungen, Flüchtlinge und die Friedensbewegung. Übernehmen wir Verantwortung für den gesellschaftlichen Fortschritt, für die Zukunft unserer Kinder, für die Arbeiter aller Länder und die gesamte Menschheit!
Wettbewerbsfähig? Das nennt man Ausbeutung!
Überall läuft der Kahlschlag unter der Fahne der „Wettbewerbsfähigkeit“. Dreist wird gelogen. Durch die Medien geistert eine 16 Jahre alte Studie, nach der VW 35,2 Stunden pro Auto braucht, Nissan aber nur 14,2.1 In dem Jahr 2008 hat VW nur mitleiderregende 4,7 Milliarden Euro abgesahnt! Bis 2023 ist der Gewinn auf 22,3 Milliarden Euro explodiert! Es reicht ihnen im Kapitalismus aber nie, so lange das andere noch effektiver tun. Sie wetteifern um die schärfste Ausbeutung der Arbeiter und der Natur. Die einen schuften, die anderen stecken ein – so verkommen ist der Kapitalismus. Im Sozialismus würden wir um die Lösung der Menschheitsfragen wetteifern, nicht um den größten Gewinn. Heute führt technischer Fortschritt zu Arbeitslosigkeit – was für ein Irrsinn! Im Sozialismus kommt er planmäßig und international den Menschen zugute, kämpfen wir um die Einheit mit der Natur, anstatt sie für den Profit zu zerstören. Kapitalismuskritik, da nickt inzwischen fast jeder. „Sozialismus hat aber auch nicht funktioniert“ sagen viele. Der Sozialismus ist durch die kleinbürgerliche Denkweise von innen zerstört worden. Der echte Sozialismus muss mit der proletarischen Denkweise, solidarisch und selbstlos aufgebaut werden. Mit breiter Demokratie wird das von den Arbeitern und Massen kontrolliert. Stasi-Unterdrückung? Nein! Unterdrückt werden nur die Ausbeuter. Aber wer würde widersprechen, dass das bei Leuten wie Trump nötig ist? Echter Sozialismus funktioniert, im Gegensatz zum Kapitalismus!
Von streikbereit zu Streik
In kurzer Zeit hat sich die Stimmung in den Belegschaften geändert. Eine Mehrheit ist inzwischen für konsequenten Streik. Dieser Wunsch muss sich jetzt Bahn brechen!
Lange waren wir gewohnt, dass andere für uns handeln. Das wird und kann aber keiner für uns tun! Das Betriebsverfassungsgesetz verbietet Betriebsräten, zum Streik aufzurufen. Bei VW und Stahl müssen wir unsere IG Metall zur Kampforganisation machen. Jetzt Urabstimmung und Vollstreik! Die Gewerkschaft ist wiederum auf den Rahmen von Tarifverträgen gesetzlich beschränkt. Vielerorts wird jetzt gehetzt, die MLPD würde ihr eigenes Süppchen kochen. Quatsch! Das soll nur Ablenken, dass das Co-Management gescheitert ist. Die MLPD unterstützt selbstlos mit ehrenamtlichen Leuten frühmorgens und nachts an den Toren die Kollegen. In den Betrieben gehen unsere Genossinnen und Genossen mutig voran! Wenn das eine Suppe ist, dann mehr davon und mit viel Salz und Pfeffer!
Aus der Angst wird Mut!
Die größte Gefahr für den Job ist, nicht zu kämpfen, sondern sich dem Kahlschlag kampflos hinzugeben. Nur wer kämpft, kann gewinnen! Bei großen selbständigen Streiks wurde meist niemand entlassen, weil die Kapitalisten Solidarität und den nächsten Streik fürchten. Der beste Schutz ist große Beteiligung und die Solidarität. Mut entsteht auch daraus, als Arbeiterklasse zu denken, statt vornehmlich an sich selbst, an die Zukunft der ganzen Jugend, statt vor allem an die eigenen Kinder. Klassenbewusstsein, einer für alle, alle für einen, das macht uns Arbeiter stark! Wer konsequent kämpfen will, der gehört in die Arbeiterpartei MLPD. Unsere Betriebsgruppen haben viel Erfahrung, organisieren Austausch, Ausbildung, Zusammenhalt. Der Kapitalismus bringt nur noch Krisen. Make socialism great again!
Hier gibt es den Text als gestaltetes Flugblatt
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