Syrien

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Regierung unter einem ehemaligen Al-Quaida-Führer ist kein Fluchtgrund mehr?

Viele Flüchtlinge aus Syrien feiern aktuell in Deutschland das Ende des faschistischen Assad-Regimes in Syrien. Dazu haben sie auch allen Grund und jedes Recht. Wurden sie doch über 50 Jahre von Hafez al-Assad und Bashar al-Assad verfolgt, gefoltert und unterdrückt.

Von ffz
Regierung unter einem ehemaligen Al-Quaida-Führer ist kein Fluchtgrund mehr?
Blick auf Syriens Hauptstadt Damaskus (foto: © Vyacheslav Argenberg / http://www.vascoplanet.com/ (CC BY 4.0))

Doch sind die islamistischen und zum Teil faschistoiden Milizen, die Assad vertrieben haben, jetzt Garant für ein freies, demokratisches und friedliches Syrien? Nach der Machtergreifung der Taliban in Afghanistan gaben sich diese auch zuerst offen und hatten Kreide gefressen. In westlichen Medien wurde kolportiert, die jetzigen Talibanführer seien alle im Ausland groß geworden, hätten an westlichen Universitäten studiert etc. Wo sind wir heute in Afghanistan? Bei öffentlichen Steinigungen, Hinrichtungen, völliger Unterdrückung der Frau, mit Burkazwang usw.


Dass ein Syrien mit einer Regierung unter Abu Muhammad al-Dscholani, dem Führer der HTS-Miliz, ein Schritt in Sachen Demokratie und Menschenrechte sein wird, ist zumindest sehr unrealistisch. Schließlich hatte er sehr enge Verbindungen zur faschistischen Terrororganisation „Islamischer Staat“. Er war Teil der Nusra-Front, dem syrischen Ableger von Al-Quaida.

 

Obwohl die USA al-Dscholani bis jetzt als Terroristen führen und ein Kopfgeld von 10 Millionen US-Dollar auf ihn ausgesetzt haben, feiert "der Westen" die neuen Machthaber. Sie versprechen sich von ihnen einen strategischen Vorteil gegenüber Russland.


All das stört Alice Weidel, Co-Vorsitzende und Kanzlerkandidatin der faschistischen AfD, überhaupt nicht. Ihr Kommentar zu den Freudenfeiern in Deutschland: "Wer in Deutschland das freie Syrien feiert, bei dem liegt augenscheinlich kein Fluchtgrund mehr vor. Er sollte umgehend nach Syrien zurückkehren". Die islamophobe AfD sieht also in einer Regierung unter einem ehemaligen Al-Quaida-Führer keinen Fluchtgrund mehr. Damit zeigen die AfD und ihr Spitzenpersonal mal wieder, für was sie stehen: Sie sind keine "Alternative für Deutschland", sondern rassistisch und menschenverachtend.