Ford Köln
Kopfschütteln über Scholz-Auftritt
Beim Verteilen der neuen Extra-Ausgabe der Kollegenzeitung "Scheinwerfer" am Tor 9 bei Ford in Köln hatten viele Kolleginnen und Kollegen heute nur Empörung über den Kanzlerauftritt bei der Betriebsversammlung gestern übrig.
Etliche hatten sich doch etwas mehr vom Besuch des Bundeskanzlers erwartet und waren entsprechend enttäuscht: "Dem ging es doch nur um Wahlwerbung." Die Extra-Ausgabe des "Scheinwerfer" zieht eine Bilanz der Betriebsversammlung und selbständigen Aktionen am gestrigen Tag. Und sie orientiert darauf, dass jetzt die Belegschaft handeln muss - vor allem mit einem selbständigen Streik, bis die Kahlschlagpläne des Konzerns vom Tisch sind.
Ein Kollege berichtete, dass er bis ganz zum Schluss der Betriebsversammlung geblieben sei, um all die kämpferischen und teilweise satirischen Redebeiträge von Ford-Arbeiterinnen und -arbeitern anzuhören. Die fand er richtig gut, während er von Scholz sowieso nichts erwartet hatte: "Das ist ein Mann der Monopole."
Deutlich mehr Kolleginnen und Kollegen als am Vortag nahmen interessiert die neue Ausgabe der Kollegenzeitung. Dass jetzt gestreikt werden muss, wird zunehmend zum Diskussionsthema. Während an den Tagen zuvor noch häufiger die Reaktion kam "Da kannst du nichts dagegen machen", sagten jetzt zwei Kollegen selbstbewusst: "Wir kämpfen doch!" So ist es - aber wie gekämpft werden muss, um tatsächlich in die Offensive zu kommen und gegen die Konzernpläne etwas auszurichten, darum drehten sich die kurzen Wortwechsel mit ihnen.