E-Mobilität

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Weniger Arbeitszeit für ein Elektroauto - wer profitiert?

Unterschiedlichen Studien zufolge braucht die Herstellung eines Elektroautos zwischen 15 und 35 Prozent weniger Arbeitszeit. Das liegt vor allem daran, dass die Elektromotoren deutlich weniger Teile haben als Verbrennungsmotoren. Weniger Arbeitszeit zu benötigen, ist ein riesiger gesellschaftlicher Fortschritt. Doch heute, unter kapitalistischen Bedingungen, werden damit die Angriffe zur Vernichtung von Zehntausenden Arbeitsplätzen gerechtfertigt.

Korrespondenz

Anstatt für die Arbeiter und die Gesellschaft wird der Produktivitätsfortschritt im internationalen Konkurrenzkampf verbrannt. In einer sozialistischen Gesellschaft wird eine ganz andere Rechnung aufgemacht: Was kann Sinnvolles mit der freigewordenen Zeit getan werden? Für die Erziehung und Ausbildung der Jugend, in der kulturellen Tätigkeit, für die politische Aktivität, Freizeit, Forschung und die Lösung von gesamtgesellschaftlichen Problemen wie der globalen Umweltkatastrophe, usw.

 

Im Kapitalismus kommt der Profit aus der Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft und der Natur. Deshalb müssen dafür immer mehr Rohstoffe in immer kürzerer Zeit von Menschen verarbeitet werden, damit die Profitmasse steigt. Welch ein Irrsinn - vom gesamtgesellschaftlichen Maßstab aus betrachtet.

 

Mit einem solchen Irrsin kann es auch keine soziale oder grüne „Transformation“ geben, wie uns immer gepredigt wird. Konkurrenz wie zwischen Tesla, VW, chinesische Elektroautohersteller wie BYD, ... dies wird bis zur gegenseitigen Vernichtungsschlacht betrieben - auf dem Rücken der Arbeiterinnen und Arbeiter und ihrer Familien.

 

Allein bei Volkswagen sind in Deutschland 76.000 Menschen beschäftigt. Sie arbeiten im Durchschnitt 35 Stunden in der Woche (in den ostdeutschen Werken immer noch länger). Eine Reduzierung auf 28 Stunden in der Woche würde bei gleicher Produktion bis zu 19.000 zusätzliche Beschäftige erfordern. Oder umgekehrt: Entlassungen wären damit überhaupt nicht notwendig. Natürlich bei vollem Lohnausgleich! Das ist auch kein Problem, denn die „Personalaufwandsquote“ lag 2023 bei nur 15,4 Prozent. Die Löhne und Gehälter machen also nicht mal ein Sechstel des Umsatzes aus.

 

Was mit Arbeitszeitreduzierung allerdings nicht erreichbar ist, sind „Umsatzrenditen“ von 9 bis 11 Prozent (sprich, die aus den Arbeitern und der Natur gepresste Profitquote), wie sie sich VW als strategische Finanzkennzahl bis 2030 vorgenommen hat. Mit nur 7 oder 8 Prozent, wie in den Jahren 2022 und 2023, gibt sich das Kapital nicht zufrieden.

 

Auf diese Profitlogik können sich die Arbeiter nicht einlassen, sonst haben sie schon verloren.